- Alter Wall
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Der Alte Wall ist eine Straße in der Hamburger-Altstadt. Er verläuft vom Rathausmarkt bis zum Rödingsmarkt.
Der Alte Wall war ursprünglich Teil der ehemaligen Hamburger Befestigungsbauten und wurde ab 1430 errichtet. Nach dem Bau des vorgelagerten Neuen Walls um 1560 wurde der Alte Wall überflüssig. Nach der Abtragung dieses Wehrbaus blieb jedoch der Alte Wall als Name der an dem gleichen Ort befindlichen Straße erhalten. Die Straße hatte auch den Namen Dreckwall, vermutlich nach dem Abfall, der dort vor Errichtung des Neuen Walls abgeladen wurde.
Als sich ab 1580 sepahrdischen Juden in Hamburg niederließen, siedelten sich viele am Alten Wall an. Der erste jüdische Betsaal der sephardischen Gemeinde Newe Schalom entstand 1612 am Alten Wall 48/49. Der Name Betsaal resultiert daraus, dass den Hamburger Juden Synagogen zu dieser Zeit nicht erlaubt waren. Der Saal wurde bis 1835 durch die Sepharden genutzt und dann an die deutsch-israelitische Gemeinde verkauft, die dort seit 1835 neu baute. Im 18. Jahrhundert befanden sich am Alten Wall auch die Beträume der Altoner und Wandsbeker Gemeinden in der Hamburger Altstadt. [1]
Beim Brand 1842 wurden viele Gebäude zerstört. Heinrich Heine beklagt:
- Und der Dreckwall, wo ist der Dreckwall hin?
- Ich kann ihn vergeblich suchen!
- Wo ist der Pavillon, wo ich
- Gegessen so manchen Kuchen? [2]
Auch an anderer Stelle erwähnt Heine den „Dreckwall“ in Zusammenhang mit gutem Essen.[3]
Direkt am Rathausmarkt (Alter Wall 2) befindet sich das Gebäude der ehemaligen Reichsbankhauptstelle, das heute in Teilen vom Bucerius Kunst Forum genutzt wird (hierfür geschaffener Eingang Rathausmarkt 2). Zwischen 1914 und 1919 erbaut, steht es heute ebenso wie das Gebäude Alter Wall 8 unter Denkmalschutz.[4]
Quellen
- ↑ Karte: Jüdische Stätten in Hamburg hrg. Institut für die Geschichte der deutschen Juden und der Landeszentrale für politische Bildung. Hamburg 1995.
- ↑ Heinrich Heine: Deutschland. Ein Wintermärchen Caput XXI., in Neue Gedichte, Hamburg, Hoffman und Campe, 1844. S.378 Wikisource
- ↑ DigBib.Org - Heinrich Heine: Aus den Memoiren des Herren von Schnabelewopski
- ↑ Denkmalgeschützte Bauten in Hamburg
53.5497222222229.9894444444444Koordinaten: 53° 32′ 59″ N, 9° 59′ 22″ OKategorien:- Innerortsstraße in Hamburg
- Hamburger Innenstadt
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