- Hwange-Nationalpark
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Der Hwange-Nationalpark ist mit 14.651 km²[1] der größte Nationalpark in Simbabwe. Der Park liegt im Westen des Landes in den Ausläufern der Kalahari an der Grenze zu Botswana 200 km nordwestlich der Stadt Bulawayo. Der Park, in dem eine dichte Tierpopulation lebt, gehört zu den bedeutendsten Naturschutzgebieten des Landes.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Gebiet soll schon im 19. Jahrhundert als herrschaftliches Jagdgebiet für den König Mzilikazi gedient haben.[2] Bereits im Jahr 1928 wurde das Gebiet als Wildtierreservat von der britischen Kolonialverwaltung unter Naturschutz gestellt. 1930 erhielt er den Status eines Nationalparks.[1] Benannt ist der Nationalpark nach einem lokalen Stammesführer.[2]
Abiotische Umweltfaktoren
Der Nationalpark liegt im Übergangsbereich von Kalahariwüste im Südwesten zu feuchteren Savannen im Nordosten. Die Höhenlage reicht von 938 Meter bis 1152 Meter. Etwa zwei Drittel der Fläche wird von Sandböden eingenommen, die durch festgelegte Dünen und trockengefallene, nach Südwesten verlaufende Flusstäler gegliedert werden. Unter dem Sand befindet sich eine Ortstein-Schicht. Im Norden sind die Böden aus anstehendem felsigem Untergrund entstanden, dieser Teil entwässert nach Norden zum Zambesi hin.[1]
Der jährliche Niederschlag beträgt etwa 655 mm, nach Südwesten abnehmend. Der Regen fällt hauptsächlich in den Monaten November bis März. Die Gewässer sind häufig nur temporär, es reichert sich Salz an. Die heißesten Temperaturen werden vor der Regenzeit, im Oktober, erreicht. Juni und Juli sind die kältesten Monate, gelegentlich kann leichter Frost auftreten.[1]
Vegetation und Flora
Die Vegetation ändert sich analog zum Niederschlag vom wüstenhaften Südwesten zum baumbestandenen Nordosten. Auf den trockenen, durch Ortstein verhärteten Sandböden findet sich Grasland mit einzelnen Kameldornakazien (Acacia erioloba). Der Osten ist dichter bewachsen, an höheren Bäumen finden sich Baikiaea plurijuga, Baikiaea africana, Guibourtia coleosperma und Pterocarpus angolensis. Im Unterwuchs wachsen Terminalia sericea, Combretum- und Acacia-Arten. Im Norden, bei besseren Wasser- und Bodenbedingungen, wächst Mopane-Wald mit Mopane (Colophospermum mopane), Combretum- und Commiphora-Arten.[1]
Fauna
Im Park bestehen Populationen von Afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana), Afrikanischen Büffeln (Syncerus caffer), Giraffen (Giraffa camelopardalis), Steppenzebras (Equus burchelli), Flusspferden (Hippopotamus amphibius), Wüstenwarzenschweinen (Phacochoerus aethiopicus), eine große Anzahl an Antilopen, darunter Gnus, Große Kudus (Tragelaphus strepsiceros), Impalas (Aepyceros melampus) und Rappenantilopen (Hippotragus niger). Weitere vorhandene Säugetiere sind Löwen (Panthera leo), Leoparden (Panthera pardus), Geparden (Acinonyx jubatus), Afrikanische Wildhunde (Lycaon pictus) und zwei Hyänen-Arten.[1]
Vorhandene Vogelarten sind in Abhängigkeit von der Jahreszeit Prachtfinken (Estrildidae), KGirlitze (Serinus), Tauben (Columbidae), Halsbandfrankoline (Francolinus francolinus), Perlhühner (Numididae), Flughühner (Pteroclididae) und Stare (Sturnidae) während der Trockenzeit. Während der Regenzeit halten sich Kuckucke (Cuculidae), Schwalben (Hirundinidae), Segler (Apodidae), Fliegenschnäpper (Muscicapidae), Nachtschwalben (Caprimulgus), Nilgänse (Alopochen aegyptiacus), Rotschnabelenten (Anas erythrorhyncha) und Höckerglanzgänse (Sarkidiornis melanotos) dort auf.[1]
Vorhandene Greifvögel sind Gaukler (Terathopius ecaudatus) and Ohrengeier (Torgos tracheliotus), Bengalgeier (Gyps bengalensis), Kapgeier (Gyps coprotheres), Wollkopfgeier (Trigonoceps occipitalis) und Kappengeier (Necrosyrtes monachus).[1]
Um den Tierbestand in der Trockenzeit zu erhalten, wurden 62 künstliche Wasserquellen gebohrt. Wanderbewegungen der Tiere in den feuchteren Nordosten, zum Gwayi-Fluss, sind durch Siedlungen unterbrochen. Zudem ist der Park eingezäunt, um die Übertragung der Maul- und Klauenseuche einzudämmen.[1]
Der Bestand an Elefanten wurde um 1930 auf 2000 bis 4000 Tiere geschätzt. Bis 1985 hatte sich die Zahl auf 12.000 bis 14.000 Tiere erhöht.[1] 2006 lagen die Schätzungen bei 30.000 bis 40.000 Elefanten. Die Population wird auch unterstützt durch die künstlichen Wasserstellen, in trockenen Jahren steigt die Sterblichkeitsrate allerdings deutlich. Lokal verursachen die Elefanten Veränderungen und Störungen der Vegetation.[3]
Siehe auch
Belege
- ↑ a b c d e f g h i j Hwange National Park. World Conservation Monitoring Centre, 1985, abgerufen am 31. August 2010.
- ↑ a b c Hwange National Park. Zimbabwe Parks and Wildlife Management Authority, abgerufen am 31. August 2010.
- ↑ N. Owen-Smith, G. I. H. Kerley, B. Page, R. Slotow, R. J. van Aarde: A scientific perspective on the management of elephants in the Kruger National Park and elsewhere. In: South African Journal of Science. Nr. 102, 2006, S. 389–394 (http://www.ceru.up.ac.za/downloads/owen_smith_2006_scientific_perspective.pdf).
Weblinks
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