Häuserbuch

Häuserbuch

Ein Häuserbuch enthält die Besitzerfolge der Häuser in einer Stadt oder in einem Dorf. Ein Häuserbuch eines Dorfes, das vorwiegend oder nur die Besitzerfolgen der Bauerngüter enthält, wird oft als Güterchronik bezeichnet.

In der Regel enthält ein Häuserbuch Angaben über das Jahr des Besitzwechsels, den Kaufpreis, das Angeld, den Namen des Käufers und des verwandtschaftlichen Verhältnisses, wenn gegeben, zum Vorbesitzer (Sohn, Neffe, Schwiegersohn usw.) sowie den Quellennachweis für diese Daten. Bei Häusern, die im 20. Jahrhundert noch stehen, werden diese Daten oft noch ergänzt durch ein Foto des Hauses und durch eine detaillierte Beschreibung, wenn das Häuserbuch eher die Baugeschichte, als die Personen- und Familiengeschichte, belegen soll.

Quellengrundlage für ein Häuserbuch sind z. B. Lehnsakten, Erbbücher, Lagerbücher; Kurmudsregister, Kaufverträge, Pachtverträge, Hypotheken, Heiratskontrakte, Schenkungen, Brandkataster, Testamente, Huldigungslisten, Einwohnerverzeichnisse u. v. a. mehr. Manchmal lässt sich aus ihnen auch das Jahr des Baus oder Erwerbs des Hauses ermitteln.

Enthält ein Häuserbuch nicht nur die Namen der Besitzer, sondern auch die Namen und Daten der Familienangehörigen des Hausbesitzers bzw. aller Hausbewohner, dann geht ein Häuserbuch fließend in ein Ortsfamilienbuch über. Eine weitere mögliche Bereicherung sind Familienfotos.

Häuserbuch oder Güterchronik, erweitert zu einem Ortsfamilienbuch, sind der wichtigste Beitrag der Genealogie zur Heimatgeschichte unserer Gemeinden. In manchen Gegenden, z. B. in Bayern, wird die häuserweise Aufstellung eines Ortsfamilienbuchs dadurch angeregt, dass bereits die Kirchenbücher nach Häusern geordnet sind.

Beispiele

  • Hans-Jürgen Kugler: Auerbach in der Oberpfalz. Die Geschichte seiner Häuser und Familien. Zwei Bände mit 1096 Seiten und 2669 Fotos, erschienen 2008 und 2010. Mit Register für die 3000 Familiennamen und die Gegenüberstellung der alten und neuen Hausnummern. [1]
  • Hans Köhler: Familien- und Hausgeschichte Mindersbach. Eine Chronik herausgegeben zur 700-Jahr-Feier des Dorfes Mindersbach. Horb am Neckar: Geiger-Verlag 1995, ISBN 3-89570-006-1.
  • Max Wieser: 1250 Jahr Piding. Piding 735–1985. Pidinger Heimatbuch. Aus der Chronik eines Dorfes mit Hof- und Familiengeschichte. Berchtesgaden: Anton Plenck 1985.

Einzelnachweise

  1. http://www.nordbayern.de/region/pegnitz/geschichte-der-altstadt-1.244463

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Tiefgrabenrotte — Die Tiefgrabenrotte ist ein Ortsteil der niederösterreichischen Marktgemeinde Frankenfels, welcher sich rund fünf Kilometer vom Ortszentrum befindet. Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Häuser 3.1 Liste der …   Deutsch Wikipedia

  • Wiesrotte — Die Wiesrotte ist ein Ortsteil der niederösterreichischen Marktgemeinde Frankenfels, welcher sich rund sieben Kilometer vom Ortszentrum befindet. Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Häuser 3.1 Liste der Häus …   Deutsch Wikipedia

  • Ahnenforschung — Genealogie (v. griech. γενεά „Abstammung“ und λόγος „Kunde, Lehre“; früher im Deutschen oft auch Sippenforschung genannt) bezeichnet im weiteren Sinne den genetischen Zusammenhang einer Gruppe von Lebewesen, im engeren Sinn die… …   Deutsch Wikipedia

  • Familiengeschichtsforschung — Genealogie (v. griech. γενεά „Abstammung“ und λόγος „Kunde, Lehre“; früher im Deutschen oft auch Sippenforschung genannt) bezeichnet im weiteren Sinne den genetischen Zusammenhang einer Gruppe von Lebewesen, im engeren Sinn die… …   Deutsch Wikipedia

  • Familienkunde — Genealogie (v. griech. γενεά „Abstammung“ und λόγος „Kunde, Lehre“; früher im Deutschen oft auch Sippenforschung genannt) bezeichnet im weiteren Sinne den genetischen Zusammenhang einer Gruppe von Lebewesen, im engeren Sinn die… …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster Sankt Maria Aschaffenburg — ist ein Kloster der Englischen Fräulein in Aschaffenburg in Bayern in der Diözese Würzburg. Inhaltsverzeichnis 1 Gründung 2 Aufbau und Zerstörung 3 Nach 1945 4 …   Deutsch Wikipedia

  • Manfred Wilde — (* 6. Juli 1962 in Wolfen) ist ein deutscher Historiker und Kommunalpolitiker. Bis 2008 leitete er das Museum Barockschloss Delitzsch und ist seitdem als Oberbürgermeister der Stadt Delitzsch tätig. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Politik …   Deutsch Wikipedia

  • Grassermühle — Die Grassermühle in Frankenfels beim Frankenfelser Feuerwehrfest am 6. September 2009 Die Grassermühle ist ein etwa 600 Jahre altes[1] historisches und kulturell bedeutendes Gebäude in Frankenfels. Sie ist seit 1964 im Besitz der Marktgemeinde …   Deutsch Wikipedia

  • Kloster St. Maria (Aschaffenburg) — Kloster Sankt Maria Aschaffenburg ist eine Niederlassung der Englischen Fräulein in Aschaffenburg in Bayern in der Diözese Würzburg. Inhaltsverzeichnis 1 Gründung 2 Aufbau und Zerstörung 3 Nach 1945 …   Deutsch Wikipedia

  • Weißenburggegend — Die Weißenburggegend ist ein Ortsteil der niederösterreichischen Marktgemeinde Frankenfels, welcher sich rund vier km vom Ortszentrum befindet und nach der Burg Weißenburg benannt wurde. Nicht zu verwechseln ist diese Gegend mit dem ebenfalls… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”