Höchstetter

Höchstetter

Höchstetter ist der Name eines Patriziergeschlechts aus Augsburg. Die Höchstetter waren Nachkommen staufischer Ministerialen aus Höchstädt an der Donau, die ersten urkundlichen Erwähnungen entstammen dem Ende des 13. Jahrhunderts. Unter Ulrich V. vollzog sich der Aufstieg der Familie in den Groß- und Fernhandel für Textilien und Gewürze. Nachdem Ambrosius der Ältere im Jahr 1486 eine Faktorei in Antwerpen gründete, zählte man die Höchstetter neben den Familien Fugger und Welser zu den mächtigsten deutschen Kaufmannsfamilien. Anfang des 16. Jahrhunderts besaßen sie ein großes Handels- und Bankhaus in Augsburg mit Filialen in Antwerpen, Brügge, Venedig (Fondaco dei Tedeschi), Lissabon und Lyon und waren unter anderem Besitzer des Hüttenwerks Steineberg in Tirol. 1512 kaufte Ambrosius der Ältere das Dorf Ettenhofen und baute dort ein Wasserschloss [1]. Im Jahr 1518 wurde die Familie in den Stand des Reichsadels erhoben und nannte sich Höchstetter von Burgwalden. 1529 bereitete der finanzielle Bankrott dem Handelshaus ein Ende. Daniel Höchstetter ging Ende des 16. Jahrhunderts nach England, wo er in Keswick Bergbau betrieb.

Bedeutende Familienmitglieder

  • Ulrich V. Höchstetter (1422 - 1497), Zunftmeister der Gewandschneider in Augsburg, Kaufmann
  • Georg Höchstetter (1453 - 1552), Kaufmann in Augsburg
  • Ambrosius Höchstetter der Ältere (1463 - 1534), Textilkaufmann, Bankier in Augsburg
  • Joachim I. Höchstetter (1505 - 1535), Kaufmann in Augsburg, Bergwerksverwalter
  • Joachim II. Höchstetter (1523 - 1597), Handelsherr in Augsburg
  • Daniel Höchstetter (1525 - 1581), Bergwerksbetreiber in Keswick

Bis auf wenige Ausnahmen findet sich der Familienname Höchstetter heute fast ausschließlich im süddeutschen Raum, vor allem jedoch in Ostbayern.

Einzelnachweise

  1. Die Geschichte von Burgwalden

Weblinks


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