Altewiekrathaus

Altewiekrathaus
Das Altwiekrathaus. Im Erdgeschoss die Ausstände der Tuchmacher, im Hintergrund das Dach der Aegidienkirche.

Das Altewiekrathaus war das Rathaus des Weichbildes Altewiek der Stadt Braunschweig. Es befand sich nördlich der Aegidienkirche am Aegidienmarkt, dem mittelalterlichen Marktplatz dieses Weichbildes.

Verglichen mit dem heute noch erhaltenen Altstadtrathaus und dem im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigten Neustadtrathaus war das Altewiek-Rathaus weitaus unbedeutender, da dieses Weichbild im ausgehenden Mittelalter bzw. in der frühen Neuzeit eher dörflichen Charakter besaß.

Baugeschichte

Ein erstes Ratsgebäude wurde erstmalig 1395 erwähnt.[1] Um 1400 wurden im Erdgeschoss des Rathauses 21 sogenannte „Ausstände“ für die 21 Tuchmacher des Altewiek eingerichtet. Der Keller des Gebäudes war vermietet und angrenzend befanden sich die „Scharren“ (Verkaufstände) für die 29 Knochenhauer des Weichbildes.[2] 1464 wurde ein neuer Fachwerkbau an derselben Stelle errichtet und stand dort bis zu seinem Abriss im Jahre 1752.[3]

Auf dem frei gewordenen Platz erbaute der Braunschweigische Hofbaumeister Georg Christoph Sturm von 1754 bis 1757 für den Weinhändler Angott ein Haus, in welchem Gotthold Ephraim Lessing am 15. Februar 1781 verstarb.[4] Das Haus wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1976 an seine Stelle das, ursprünglich um 1680 an der Wallstraße erbaute, Leisewitzhaus (1788–1806 Wohnhaus von Johann Anton Leisewitz) hierher versetzt.[5]

Weblinks

 Commons: Rathäuser der Stadt Braunschweig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gerd Spies (Hrsg.): Braunschweig – Das Bild der Stadt in 900 Jahren. Geschichte und Ansichten, Band 1, Braunschweig 1985, S. 6
  2. Hermann Dürre: Geschichte der Stadt Braunschweig im Mittelalter, Braunschweig 1861, S. 731
  3. Gerd Spies (Hrsg.): Braunschweig – Das Bild der Stadt in 900 Jahren. Geschichte und Ansichten, Band 1, Braunschweig 1985, S. 15
  4. Camerer, Garzmann, Schuegraf, Pingel: Braunschweiger Stadtlexikon, Braunschweig 1992, S. 11
  5. Leisewitzhaus. In: BLIK – Braunschweiger Leit- und Informationssystem für Kultur. Stadt Braunschweig, abgerufen am 22. Januar 2010.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Altewiek (Braunschweig) — Wappen des Weichbildes Altewiek Das Weichbild Altewiek um 1400 (hellrot dargestellt) …   Deutsch Wikipedia

  • Altewiek — Wappen des Weichbildes Altewiek Das …   Deutsch Wikipedia

  • Altewiek-Rathaus — Das Altwiekrathaus. Im Erdgeschoss die Ausstände der Tuchmacher, im Hintergrund das Dach der Aegidienkirche. Das Altewiekrathaus war das Rathaus des Weichbildes Altewiek der Stadt Braunschweig. Es befand sich nördlich der Aegidienkirche am… …   Deutsch Wikipedia

  • Altstadt-Rathaus — Das Braunschweiger Altstadtrathaus (Südostansicht), rechts der Altstadtmarktbrunnen, dahinter das rosafarbene Stechinelli Haus …   Deutsch Wikipedia

  • Neues Rathaus (Braunschweig) — Das Rathaus von Süden Das Neue Rathaus der Stadt Braunschweig, wurde zwischen 1894 und 1900 nach Plänen des Stadtbaurates Ludwig Winter im Stil der Hochgotik errichtet. Das dreistöckige Gebäude befindet sich direkt gegenüber dem Braunschweiger… …   Deutsch Wikipedia

  • Neustadt-Rathaus — Das Braunschweiger Neustadtrathaus im Jahr 2006 Das spätgotische Braunschweiger Neustadtrathaus auf einer Z …   Deutsch Wikipedia

  • Altstadtrathaus (Braunschweig) — Das Braunschweiger Altstadtrathaus (Südostansicht), rechts der Altstadtmarktbrunnen, dahinter das rosafarbene Stechinelli Haus Das gotische Altstadtrathaus in Braunschweig ist eines der ältesten erhaltenen Rathäuser Deutschlands, dessen ältester… …   Deutsch Wikipedia

  • Braunschweiger Rathaus — Das Rathaus von Süden (2006) …   Deutsch Wikipedia

  • Neustadtrathaus (Braunschweig) — Das spätgotische Braunschweiger Neustadtrathaus um 1430 auf einer Zeichnung von Anton August Beck aus dem 18. Jh …   Deutsch Wikipedia

  • Ottilienteil — Der Ottilienteil von Nordwesten gesehen. Im Hintergrund die Aegidienkirche …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”