Hölmann

Hölmann

Christian Hölmann (* 28. Dezember 1677 in Breslau; † 28. Januar 1744 ebenda) war Mediziner und Dichter.

Inhaltsverzeichnis

Der Dichter

Ein Stipendium ermöglichte es Christian Hölmann, das Maria-Magdalenen-Gymnasium in Breslau zu besuchen. Seine Lehrer dort waren unter anderen Christian Gryphius und Kaspar Neumann. Und einer seiner Mitschüler war Christian Wolff. Ab 1699 studierte er Medizin an der Universität Wittenberg. Wie seine Kommilitonen Michael Richey, Barthold Feind und Ephraim Gerhard schrieb auch Hölmann lyrische Gedichte. Mit Christoph Gottehr Burkhart, der wie er aus Schlesien stammte, war er befreundet. Die umfangreiche Sammlung dieser Galanten Gedichte gab Hölmann in den Jahren 1704 und 1705 in den Bänden IV und V der Neukirch’schen Sammlung heraus. Diese war von Benjamin Neukirch zunächst mit Erstveröffentlichungen von Hofmann von Hofmannswaldau ins Leben gerufen worden und ist die bedeutendste Sammlung spätbarocker Lyrik. Auch der Band VI dieser Sammlung enthält zahlreiche Gedichte von Hölmann, dessen literarischer Ruf fast ausschließlich auf das Wirken in diesen jungen Jahren zurückgeht.

Der Arzt

1706 immatrikulierte sich Christian Hölmann an der Universität Padua und im Jahre 1707 promovierte er dort. Nachdem er sich zunächst als Arzt in Breslau niedergelassen hatte, ging er 1708 in das oberschlesische Rosenberg und kämpfte seit 1709 als Pestarzt im niederschlesisch-polnischen Grenzgebiet in Fraustadt und Umgebung gegen die Seuche. Er selbst überlebte zwei Infektionen. Seine exakten medizinischen Protokolle über die Pestepidemien fanden weite Verbreitung. Über Johann Georg Kulmus, einen polnischen Leibarzt und Vater von Luise Adelgunde Victorie Gottsched, kam er während der Pestperiode in den Jahren 1709 bis 1711 nach Danzig. Und eine erneute Pestwelle in Wien veranlasste Kaiser Karl VI. den Spezialisten 1714 an die Donau zu rufen. Als erfolgreicher und angesehener Arzt lebte er anschließend vornehmlich in Lissa. Vor der Vollendung seines 66. Lebensjahres entschloss er sich, in seine Heimatstadt Breslau zurückzukehren. Wenige Wochen später starb Christian Hölmann. Seine Grabstätte ist in der Kirche St. Maria Magdalena.

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Holmann — Holmann, James, genannt der blinde Reisende, trat in englische Seedienste u. wurde 1807 Lieutenant bei der englischen Marine, obwohl seit längerer Zeit gänzlich erblindet u. deshalb mit der Pfründe eines Seeritters von Windsor versehen, bereiste… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Holmann — Knut Holmann (* 31. Juli 1968 in Oslo) ist ein norwegischer Kanute. Bei den Olympischen Sommerspielen 1992 von Barcelona gewann er Silber (über 1000 m) und Bronze (über 500 m). Bei den Olympischen Sommerspielen 1996 in Atlanta gewann er die… …   Deutsch Wikipedia

  • Christian Hölmann — (* 28. Dezember 1677 in Breslau; † 28. Januar 1744 ebenda) war Mediziner und Dichter. Inhaltsverzeichnis 1 Der Dichter 2 Der Arzt 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Knut Holmann — Nation Norwegen  Norwegen …   Deutsch Wikipedia

  • Knut Holmann — (born July 31, 1968) is a retired Norwegian canoer, who won six Olympic medals in the K 1 event. He finished his career with two gold medals at the 2000 Summer Olympics.Holmann also became world champion over K 1 1000 metres in 1990, 1991, 1993… …   Wikipedia

  • Knut Holmann — Illustration manquante : importez la Contexte général Sport pratiqué Kayak …   Wikipédia en Français

  • Liste der Olympiasieger im Kanusport/Medaillengewinner — Dies ist die Übersicht der männlichen olympischen Medaillengewinner im Kanusport seit 1936. Siehe auch: Liste der Olympiasieger im Kanusport/Medaillengewinnerinnen | Liste der Olympiasieger Inhaltsverzeichnis 1 Medaillengewinner (aktuelles… …   Deutsch Wikipedia

  • Clint Robinson — Medal record Men s canoe sprint Olympic Games Gold 1992 Barcelona K 1 1000 m Silver 2004 Athens K 2 500 m Br …   Wikipedia

  • Norway at the 2000 Summer Olympics — Norway at the Olympic Games Flag of Norway – Flag bearers …   Wikipedia

  • Markus Oscarsson — Medal record Men s canoe sprint Olympic Games Gold 2004 Athens K 2 1000 m Silver 2000 Sydney K 2 1000 m World Champ …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”