- IBH-Holding
-
Bonifazius-Türme in Mainz, ehemaliger Konzernsitz der IBH-Holding
Die IBH-Holding war ein deutscher Baumaschinenkonzern mit Sitz in Mainz, der nach einer Phase mit sehr hohen Wachstumsraten am 4. November 1983 spektakulär zahlungsunfähig wurde.
Gründer und maßgeblicher Eigentümer der IBH-Holding war Horst-Dieter Esch. Durch den Kauf einer Reihe von mittelständischen Baumaschinenherstellern bildete er ab Anfang der 70er Jahre in kurzer Zeit die IBH Unternehmensgruppe. Die übernommenen Unternehmen befanden sich meist in einer wirtschaftlich angeschlagenen Lage; die Kaufpreise waren dementsprechend niedrig. Gegen Ende beschäftigte er in seiner Gruppe über 10.000 Mitarbeiter und es wurde ein Umsatz von über 2,0 Mrd. DM erzielt. Als Finanzpartner für seine expansive unternehmerische Tätigkeit gewann er General Motors und den saudischen Scheich Saleh A. Kamel sowie das Bankhaus Schröder, Münchmeyer, Hengst & Co. (SMH) als maßgebliche Hausbank.
Eine grundlegende Sanierung und rasche Integration der gekauften Unternehmen wurde jedoch nicht konsequent genug durchgeführt. Die möglichen Synergieeffekte wurden kaum realisiert. Es blieb nicht aus, dass sich ein rasch zunehmender Finanzbedarf entwickelte, der schließlich nicht mehr gedeckt werden konnte. Die Überschuldung beim Zusammenbruch belief sich auf rund eine Mrd. DM. Als Folge geriet auch die SMH-Bank in Schwierigkeiten. Sie wurde durch eine gemeinsame Aktion der deutschen Bankenwirtschaft sowie eine anschließende mehrheitliche Übernahme durch die britischen Lloyds Bank gerettet. Horst-Dieter Esch wurde 1984 vom Landgericht Koblenz wegen Betrugs und Konkursverschleppung zu sechseinhalb Jahren Haft und 90.000 DM Geldstrafe verurteilt.
Zur IBH-Gruppe zählten unter anderem folgende Unternehmen:
- Zettelmeyer, heute Volvo
- Hanomag, heute Komatsu
- HAMM, heute Wirtgen Group
- HELA Hermann Lanz
- Hymac
- Maco-Meudon
- WIBAU
- TEREX, damals Tochtergesellschaft von General Motors, heute selbständiger börsennotierter Baumaschinenkonzern mit Sitz in den USA
- Duomat, heute Ammann
- Pingon
- Dureppe
Kategorien:- Ehemaliges Unternehmen (Mainz)
- Baumaschinenhersteller
Wikimedia Foundation.
