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Die Individuellen Gesundheitsleistungen – kurz IGeL - sind Leistungen, die Ärzte in Deutschland ihren gesetzlich krankenversicherten Patienten gegen Selbstzahlung anbieten können. Sie reichen über das vom Gesetzgeber definierte Maß einer ausreichenden und notwendigen Patientenversorgung hinaus und sind daher von den gesetzlichen Krankenversicherungen nicht gedeckt. Die verschiedenen IGeL-Listen sind nicht verbindlich. Es können auch andere Leistungen als IGeL bezeichnet werden und Ärzte können Zusatzleistungen anbieten, ohne sie IGeL zu nennen. Nach Ansicht der Verbraucherzentralen sind nicht alle dieser Leistungen medizinisch sinnvoll. Auch nach Ansicht der Patientenbeauftragten der deutschen Bundesregierung, Helga Kühn-Mengel, bieten Ärzte zusätzliche Maßnahmen an, deren Nutzen häufig fragwürdig sei. Gleichwohl gibt es auch medizinisch sinnvolle IGeL-Leistungen. Darunter können im Einzelfall einige Untersuchungen zur Früherkennung von Krankheiten fallen wie die Suche nach Hautkrebs oder die Untersuchung auf Grünen Star (Glaukom). Diese Untersuchungen gehören nicht (mehr) zum Früherkennungsprogramm der gesetzlichen Krankenversicherungen. Sollen diese dennoch durchgeführt werden, ergeben sich hieraus IGeL-Leistungen, deren Kosten vom Patienten selbst zu tragen sind. Abrechnungsgrundlage ist hierbei die Gebührenordnung für Ärzte.
Der Patient muss vor Erbringung der Leistung über Kosten und Nutzen aufgeklärt werden und muss derart beraten werden, dass er die Möglichkeit hat, sich frei für oder gegen das Angebot zu entscheiden.
Inhaltsverzeichnis
Kritik
Der als Kritiker von Ärzten und der Pharmaindustrie bekanntgewordene Journalist Jörg Blech bezeichnet IGeL als „intransparentes Gemisch entbehrlicher Leistungen“[1], siehe auch Medikalisierung. Der Verbraucherschützer Wolfgang Schuldzinski von der Verbraucherzentrale NRW nannte die meisten solcher Zusatzangeboten entweder „nicht zwingend erforderlich“, „schlicht überflüssig“ oder gar „medizinisch fragwürdig“.
Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns Axel Munte sagte „Die Gesetzliche Krankenversicherung kann keine Optimalversorgung gewährleisten“ und daher sei eine Ergänzung durch IGeL sinnvoll.[2]
Literatur
- Bernd Harder: Der große IGeL-Check. Wann medizinische Zusatzleistungen sinnvoll sind und was sie kosten. 2. Auflage. Knaur, München 2005, ISBN 3-426-642697
- Lothar Krimmel, Bernhard Kleinken: MEGO - Medwell-Gebührenverzeichnis für Individuelle Gesundheitsleistungen. Ausgabe 2007. ecomed, Landsberg 2006, ISBN 3-609-16247-3
- IGeL aktiv. Das Magazin für Präventivmedizin und Wunschleistungen. Reed Business Information, München, ISSN 1612-1902
- IGel plus. Magazin für das erfolgreiche Praxisteam. Ärzte-Zeitung, Offenbach
Weblinks
- abc-der-krankenkassen.de Liste der IGeL-Leistungen
- www.bmg.bund.de Bundesministerium für Gesundheit und soziale Sicherung
- medizinauskunft.de - Die Bundespatientenbeauftragte zu den IGeL Leistungen
- IGeL: Wenn die Arztpraxis zum Basar wird - Kritischer Artikel des Sterns
Fußnoten
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