- Illiteralität
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Der Ausdruck Illiteralität (von lateinisch littera – „Buchstabe“ littera) bezeichnet im Wortsinn eine mangelnde Schreib- und Lesekompetenz (Analphabetismus) und ist die Negation von Literalität.
Der englische Begriff illiteracy bzw. illiterate wird zudem häufig mit „Bildungslosigkeit“, „ungebildet“ übersetzt.[1] In dieser Bedeutung ist Illiteralität auch im Deutschen verbreitet, sie umfasst den Mangel an Textverständnis und Sinnverstehen, geringe sprachliche Abstraktionsfähigkeit, mangelnde Vertrautheit mit Büchern, Texten und Geschichten, allgemeiner die fehlende Medienkompetenz.
Schriftlose Kulturen verfüg(t)en in der Regel dennoch über Mündliche Überlieferung, mündliche Literatur und Erzählungen. Ebenso verfügen in heutigen alphabetisierten Kulturen auftretende Analphabeten trotz ihrer nicht oder kaum vorhandenen Schriftkompetenz über Wissen und Bildung in Form von Geschichten (z. B. Moderne Sagen) und Literatur verfügen, die sie durch Film und Fernsehen, durch soziale Kontakte u.ä. vermittelt erhielten und selbst vermitteln.
Abzugrenzen ist Illiteralität von Illetrismus, der unter anderem in der Pädagogik als funktionaler Analphabetismus enger gefasst wird.
Verweise
- ↑ Mihai Nadin, Jenseits der Schriftkultur, 1999
Literatur
- Ivan Illich: Im Weinberg des Textes. Als das Schriftbild der Moderne entstand. Ein Kommentar zu Hugos „Didascalicon“. Luchterhand, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-630-87105-4.
- John Allen Paulos: Beyond Numeracy. Ruminations of a Numbers Man. Knopf, New York NY 1991, ISBN 0-394-58640-9, (Borzoi book).
- John Allen Paulos: Innumeracy. Mathematical Illiteracy and its Consequences. Hill and Wang, New York NY 1989, ISBN 0-8090-7447-8.
Weblinks
Wiktionary: Illiteralität – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
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