Imagefilm

Imagefilm

Ein Imagefilm (von engl. Image, gelegentlich auch Firmenclip[1]) ist ein kurzer Film, der in werbender Absicht ein Unternehmen, eine Institution, eine Marke oder ein Produkt portraitiert.

Ein Imagefilm hat üblicherweise eine Spiellänge von nicht mehr als 10 Minuten. Die werbende Absicht rückt ihn in die Nähe des (kürzeren) Werbespots, das Portraithafte verbindet ihn mit journalistischen Filmbeiträgen und Dokumentarfilmen, von denen ihn wiederum die werbende Absicht unterscheidet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte, Form und Inhalt

Die Wurzeln des Imagefilms liegen im Industriefilm, was in der englischsprachigen Bezeichnung „corporate“ noch mitschwingt. Davon entfernt hat sich der Imagefilm – selbst wenn er ein Unternehmen portraitiert – indem sich sein Schwerpunkt deutlich weiterentwickelt hat: weg von der einfachen, erklärend-beschreibenden Machart des Industriefilms hin zur Erschaffung eines positiven Images für seinen Gegenstand.

Dem Imagefilm stehen sämtliche formalen und technischen Mittel des Films zur Verfügung. Dementsprechend aufwendig und komplex können Imagefilme ausfallen, je nach den finanziellen Möglichkeiten und den kommunikativen Absichten ihrer Auftraggeber.

Bezüglich ihrer Tonalität bewegen sich Imagefilme zwischen informativ und suggestiv, je nachdem ob sie beim Zuschauer stärker auf Informationsgewinn oder auf Imagebildung zielen.

Produkt-Imagefilm

auch: Promotionvideo. Im Unterschied zu einem Produkt-Werbespot wird das Produkt nicht angepriesen. In der einfachsten Gestaltung wird vielmehr der Entwicklungsprozess eines Produkts für (potentielle) Kunden und zur firmeninternen Verwendung dokumentiert. Ein Auftraggeber wird aber immer darauf achten, auch imagebildende Elemente mit einfließen zu lassen, die auf die Corporate Identity des Unternehmens abgestimmt sind.

Marketingtool

Immer mehr Unternehmen entscheiden sich für ein Unternehmensvideo auf ihrer Webseite. Dies ist eine zeitgemäße Möglichkeit, sich von der Konkurrenz abzuheben. Besonders für erklärungsreiche Unternehmen oder Produkte bietet sich diese Art des Marketings an. Beispielsweise wird dem Kunden das Unternehmen durch einen virtuellen Rundgang näher gebracht. Durch Audiovisualisierung kann eine Botschaft effektiver transportiert werden, als durch einen rein visuellen Internetauftritt.

Dramaturgie und Wahrnehmung

Filme werden vom Rezipienten anders aufgenommen, als beispielsweise Print- u. Online Artikel. Der Zuschauer / Rezipient kann nicht sein eigenes Lesetempo bestimmen, sondern muss sich an das durch die Filmemacher vorgegebene Tempo halten.

Das erfordert eine besondere dramaturgische Gestaltung der Inhalte. Die Filminhalte müssen für eine optimale Informationsaufnahme nicht einfach chronologisch aneinandergereiht sein, sondern nach dramaturgischen Elementen gestaltet werden. Dramaturgie meint nämlich die Filmgestaltung nach bestimmten Grundsätzen, mit dem Ziel, beim Zuschauer den gewünschten Effekt hervorrufen zu können.

Einsatzarten

Imagefilme werden auf Messen eingesetzt, wo sie auf Bildschirmen oder als Projektionen zu sehen sind; firmenintern werden sie zur Mitarbeiterschulung verwendet. Unternehmen setzen sie zur Außendarstellung ein, etwa indem sie sie als DVD an Multiplikatoren wie Pressevertreter und andere Interessenten versenden. Auch in Onlinemedien werden Imagefilme einem breiten Publikum präsentiert, da durch die zunehmende flächendeckende Versorgung mit DSL Anschlüssen Videoinhalte im Internet immer beliebter werden, ähnlich wie vor einigen Jahren mit Fotos war. Eine weitere Einsatzmöglichkeit ist als Einstieg in die Firmenpräsentation. Auf diese Weise kann der Zuschauer ein authentisches Bild vom Unternehmen bekommen, welches durch eine einfache Powerpoint- Präsentation nicht transportiert werden kann.

Einzelnachweise

  1. Artikel auf haufe.de vom 17. März 2011

Literatur

  • Christian Henze: Apropos Werbefilm. Vom kommerziellen Umgang mit der Phantasie. UVK-Verlags-Gesellschaft, Konstanz 2005, ISBN 3-89669-428-6 (Praxis Film 17).
  • Felix Rodenjohann: Bewegtbilder für die Unternehmenskommunikation Erfahrungen und Lösungen. Damit Filme nicht viel kosten, sondern viel bewegen. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2009, ISBN 978-3-639-21447-5.
  • Daniel Sollner, Sabrina Holzheimer: Werbewirkung im Intermediavergleich. Studie zum Vergleich der Werbewirkung eines audiovisuellen Imagefilms und einer klassischen Imagebroschüre. Diplomarbeiten Agentur diplom.de, Hamburg 2005, ISBN 3-8386-9485-6.

Siehe auch


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