- Alwyn Schlebusch
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Alwyn Louis Schlebusch (* 16. September 1917 in Lady Grey; † 7. Januar 2008 in Pretoria) war ein südafrikanischer Politiker der National Party. Er hatte in den 1970er und 1980er Jahren zahlreiche Ministerämter Südafrikas inne und war von 1981 bis 1984 der einzige Vizestaatspräsident (vice state president) in der Geschichte des Landes.
Seine politische Laufbahn begann er in den 1940er Jahren als Bürgermeister der Gemeinde Henneman im damaligen Oranje-Freistaat. Von 1962 bis 1980 war er für den Wahlkreis Kroonstad Abgeordneter im Parlament Südafrikas, dem er 1974 bis 1976 als Parlamentspräsident („Speaker“) vorsaß.
1972 wurde er Vorsitzender des „Schlebusch-Ausschusses“ (Schlebusch Commission of Inquiry), die ein Gesetz ausarbeitete, dass der Regierung die Möglichkeit eröffnete, Organisationen eine negative Gesinnung zuzuschreiben und diese von jeglichen internationalen Finanztransfers auszuschließen und ihr Vermögen in Südafrika zu beschlagnahmen. Bekannteste betroffene Organisationen waren die National Union of South African Students und das bekannte Christian Institute.[1]
1976 wurde Schlebusch Minister für öffentliche Arbeiten und Einwanderung in der Regierung von Balthazar Johannes Vorster, 1978 wurde er Innenminister, 1979 zusätzlich Justizminister sowie kurzzeitig Minister für Rassenangelegenheiten. 1980 leitete er eine Regierungskommission zur Reform des Südafrikanischen Staatssystem. Er schlug eine Abkehr vom zweikammerigen Westminstersystem hin zu einem System mit starkem Präsidenten mit Exekutivgewalt und einem Senat als Beratergremium vor, in dem – unter Ausschluss der Schwarzen – erstmals seit Beginn der Apartheid auch die so genannten Farbigen und asiatisch-stämmigen Südafrikaner beteiligt wurden, was aber den Zusammenbruch des Apartheidsystems nicht verhindern konnte. In der Übergangsphase wurde er als Repräsentant der Buren Stellvertreter des Präsidenten, 1984 fiel dieses Amt jedoch weg.[2] Er blieb aber als Chef des Präsidialamtes (Minister in the Office of the President) Mitglied der Regierung.
Schlebusch entstammte einer Afrikaaner-Familie, die auf ein nach Südafrika emigriertes Mitglied der Familie von Schlebusch, Namensgeberin von Leverkusen-Schlebusch, zurückführbar ist. Er war seit 1996 verwitwet und hatte einen Sohn und zwei Töchter.
Einzelnachweise
- ↑ „SA's only state vice-president dies at 90“; Mail & Guardian Online, 7. Januar 2007. (englisch)
- ↑ „Alwyn Schlebusch dies at age 90“, Pretoria News, 9. Januar 2007. (englisch)
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