Ingeborg Aicher-Scholl

Ingeborg Aicher-Scholl

Inge Aicher-Scholl (* 11. August 1917 in Ingersheim-Altenmünster (gehört heute zu Crailsheim); † 4. September 1998 in Leutkirch im Allgäu) war eine deutsche Kulturschaffende, Mitgründerin der Hochschule für Gestaltung Ulm und Schriftstellerin.

Leben

Inge Scholl war das erste von sechs Kindern der Eheleute Magdalena und Robert Scholl; ihre Geschwister hießen Elisabeth, Werner, Thilde, sowie Sophie und Hans Scholl (vgl. auch Geschwister Scholl), die als Mitglieder der studentischen Widerstandsgruppe Weiße Rose im Februar 1943 wegen ihrer Beteiligung am Widerstand gegen den Nationalsozialismus hingerichtet wurden. Obwohl von ihren Eltern zu christlich-humanistischen Werten erzogen, engagierte sich Inge Scholl in den 1930er Jahren gegen den Willen ihres Vaters in leitender Funktion in der Hitler-Jugend beim Bund Deutscher Mädel (BDM).

Ab 1932 lebte sie in Ulm. 1946 gründete sie die Ulmer Volkshochschule als eine der ersten Volkshochschulen im Nachkriegsdeutschland in der Martin-Luther-Kirche (Ulm). 1950 rief Inge Scholl die Geschwister-Scholl-Stiftung als Trägerin der Hochschule für Gestaltung Ulm ins Leben. 1952 heiratete sie den Gestalter Otl Aicher und trug seither den Namen Inge Aicher-Scholl. Im selben Jahr veröffentlichte sie das Buch Die weiße Rose über ihre Geschwister Hans und Sophie und die Münchener Widerstandsgruppe, der sie angehörten.

1972 übersiedelte die Familie nach Rotis bei Leutkirch im Allgäu. Seit 1978 engagierte sich Inge Aicher-Scholl intensiv in der Friedensbewegung und unterstützte die Ostermarsch-Bewegung. So nahm sie etwa 1985 an Blockaden vor dem amerikanischen Militärdepot in Mutlangen teil und wurde dafür zu einer Geldstrafe verurteilt.

Ehrungen und Auszeichnungen

Weblinks


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