Innin

Innin

Inanna, auch Ninanna, Ninsianna, Inana, Innin (sumerisch DINGIRIN.AN.NA, )[1] war eine der großen sumerischen Göttinnen.

Ihr Planet war die Venus und ihre heilige Stadt Uruk, das heutige Warka, in der Bibel Erech. Inanna wurde sowohl als Morgen- als auch als Abendstern verehrt. Als Morgenstern wurde sie mit der Sonne in Verbindung gebracht, weshalb ihr in dieser Rolle die männlichen Attribute zugeschrieben wurden; als Abendstern entsprechend wegen der Gleichsetzung mit dem Mond die weiblichen Eigenschaften. Inanna konnte so in drei Geschlechtern auftreten: Männlich, weiblich und Zwitter. Der ihr geweihte Tempel (Zikkurat) hieß Eanna. Sie galt als beliebteste Göttin der Sumerer.

In Uruk galt sie als Tochter des Himmelsgottes An, in anderen Mythen erscheint sie als Tochter des Mondgottes Nanna und der Mondgöttin Ningal. In diesem Zusammenhang kann eine Gleichsetzung mit der sumerischen Göttin Ninegal vorgenommen werden, die um 2600 v. Chr. noch eine eigenständige Gottheit neben Inanna war. Angaben zur Genealogie der Ninegal liegen nicht vor. Archäologische Funde lassen eine sehr enge Verwandtschaft zu Inanna erkennen, da die Verehrung von Ninegal zumeist im Tempel der Inanna vorgenommen wurde.

Erst in der späteren Ur-III-Zeit wird Ninegal als Sonderform der Inanna verwendet und übernimmt folgende Genealogie: Tochter vom Vater Nanna und der Mutter Ningal, Schwester des Utu, Geliebte des Dumuzi und Schwägerin der Geschtinanna. Ihre Botin war Ninšubur. In anderen Regionen wird Ninegal auch mit Nungal (Göttin des Gefängnisses) verehrt und gilt als Tochter vom väterlichen Himmelsgott An und der mütterlichen Unterweltsgöttin Ereschkigal. Die spätere Verschmelzung zu Inanna erklären die vorliegenden zwei Genealogien in den sumerischen Mythen. In der heutigen Forschung wird ihre mögliche Herkunft aus dem Land Aratta diskutiert. In der sumerischen Mythologie sind besonders ihre Auseinandersetzungen mit Enki, ihre Heilige Hochzeit mit Dumuzi und der damit zusammenhängende Abstieg in die Unterwelt zu Ereschkigal bemerkenswert, wobei Ereschkigal in diesem Zusammenhang als ihre Schwester benannt ist.

Ihr heilig war die Myrte. Ihr Symbol war der 8- oder 16-eckige Stern und ihre heilige Zahl die 15. Alljährlich wurde in den sumerischen Stadtstaaten die "Heilige Hochzeit" zwischen Inanna und dem König gefeiert. Hier wurde die Vereinigung Inannas mit dem Vegetationsgott Dumuzi (akkadisch Tammuz) nachvollzogen, der stellvertretend für Inanna in der Unterwelt gefangengehalten wurde. Einmal im Jahr holte sie ihn aus der Unterwelt und genoss mit ihm die Liebe. Mit der alljährlichen Vereinigung verflog der Bann der Trockenheit und das Land erblühte.

In Babylon wurde Inanna mit Ischtar gleichgesetzt. In Kleinasien trat Inanna auch als Inanna-Šawuška (In-in Ša-gur4-ra) auf.

Sumerische Mythen von Inanna

Literatur

  • Helmut Freydank u.a.: Lexikon Alter Orient. Ägypten * Indien * China * Vorderasien, VMA-Verlag, Wiesbaden 1997 ISBN 3-928127-40-3
  • Brigitte Groneberg: Die Götter des Zweistromlandes. Kulte, Mythen, Epen, Artemis & Winkler, Stuttgart 2004 ISBN 3-7608-2306-8

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vgl. Dietz-Otto Edzard u.a.: Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archäologie (RLA), Bd. 3, de Gruyter, Berlin 1971, ISBN 3-11-003705-X, S. 532-534.

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