- Inschallah
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Inschallah (arabisch إن شاء الله in schā' Allāh, DMG in šāʾa llāh ‚so Gott will‘) ist eine häufig benutzte Redewendung in der arabischen Sprache. Sie kann als islam-typischer Fatalismus gedeutet werden, ist aber häufig nur Ausdruck einer Demutshaltung, die zum Teil auch dem Christentum eigen ist: „Ohne Gottes Wille vermag der Mensch nichts.“ (Vergleiche dazu die christliche Parallele sub conditione Jacobi.) In der Praxis dient die Redewendung auch oft dazu, eine klare Stellungnahme zu vermeiden und die Aussage nur zwischen den Zeilen anzudeuten.
Der Ursprung der Formulierung liegt im Koran:
„Und sag ja nicht im Hinblick auf etwas (was du vorhast): "Ich werde dies morgen tun", ohne (hinzuzufügen): 'wenn Gott will'! Und gedenke deines Herrn, wenn du vergißt (oder vergessen hast), (dies hinzuzufügen?), und sag: 'Vielleicht wird mich mein Herr (künftig) zu etwas leiten, was eher richtig ist als dies (d.h. als meine vorherige Handlungsweise)'!“
– Übersetzung: Rudi Paret: Sure 18, Vers 23-24
Die Benutzung dient häufig auch dazu, durch den impliziten Hinweis auf die Zukunft sprachlichen Missverständnissen vorzubeugen. Der entsprechende Hinweis auf die Vergangenheit ist Alhamdulillah (الحمد لله al-ḥamdu li-llāh), zu vergleichen mit „Gott sei Dank!“
Die deutsche Redensart „so Gott will“ entspricht nach der wörtlichen Bedeutung genau dem arabischen Inschallah.
Bei dem spanischen und portugiesischen Wort für hoffentlich (ojalá bzw. oxalá) handelt es sich um Entlehnungen, die auf den arabischen Ausdruck Inschallah zurückgehen.
Literatur
- Lutz Berger: Islamische Theologie. UTB, Stuttgart 2010, ISBN 978-3825233037.
- Der Koran. Kohlhammer, Stuttgart 2010 (Originaltitel: Qurʼān, übersetzt von Rudi Paret), ISBN 978-3-17-021156-8.
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