- Integrität (Ethik)
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Integrität ist eine ethische Forderung des philosophischen Humanismus, nämlich die Übereinstimmung zwischen idealistischen Werten und der tatsächlichen Lebenspraxis, nicht in jedem kleinsten Detail, aber im Ganzen.
Inhaltsverzeichnis
Persönliche Integrität
Persönliche Integrität ist die fortwährend aufrechterhaltene Übereinstimmung des persönlichen Wertesystems mit dem eigenen Handeln. Grundlage des Wertesystems ist eine christlich und humanistisch begründete Ethik. Ein integerer Mensch lebt in dem Bewusstsein, dass sich seine persönlichen Überzeugungen, Maßstäbe und Wertvorstellungen in seinem Verhalten ausdrücken. Persönliche Integrität ist als Treue zu sich selbst umschrieben worden. Das Gegenteil von integer ist korrumpierbar, also sich in seinem Verhalten nicht von inneren Werten und Prinzipien, sondern von äußeren Drohungen und Verlockungen leiten zu lassen.
Der Begriff „Integrität“ ist komplex und vielschichtig. Integrität ist etwas, wofür eine Person zum einen Teil selber verantwortlich ist. Zum anderen Teil hängt Integrität vom Wohlverhalten der Mitmenschen ab und von den gesellschaftlichen Lebensbedingungen. Der Begriff findet Verwendung vor allem dann, wenn darauf hingewiesen werden soll, dass die Persönlichkeit eines Menschen, seine Ganzheit und Unversehrtheit ein zerbrechliches Gut ist und gegen Angriffe von außen geschützt werden muss. Neben dieser Verwendung gibt es eine zweite Bedeutungsrichtung. Die Aussage über einzelne Menschen – sie seien „integer“ – meint, dass diese Personen „unbestechlich“ sind und über „feste, tief verankerte, positive Werte“ verfügen, zu denen sie stehen und von denen sie sich nicht abbringen lassen.
Integrität in der Arbeitswelt
Aufgrund dieser Tatsache achten vor allem große Konzerne, Finanzinstitute und öffentliche Ämter darauf, dass die beschäftigten Personen „integer“ sind. Es gibt gesellschaftliche und berufliche Positionen, bei denen bereits ein Verdacht auf fehlende Integrität des Inhabers zu dessen Suspendierung bzw. Enthebung der Position/des Amtes führen kann, da man integeren Personen „absolutes Vertrauen“ schenkt und dieses durch den ausgesprochenen Verdacht bereits anzweifeln kann.
In der Eignungsdiagnostik der Arbeitswelt wird von mangelnder Integrität eines Arbeitnehmers ausgegangen, wenn er dem Betriebsklima zuwiderlaufendes Fehlverhalten zeigt (deviantes Verhalten, Fehlzeiten, Pflichtverletzung wie Missbrauch von Arbeitsmaterialien und Arbeitsmitteln).[1]
Literatur
- Monika Roth: Compliance, Integrität und Regulierung: ein wirtschaftsethischer Ansatz in 10 Thesen. Schulthess: Zürich 2005, 132 S., ISBN 3-7255-4977-X
- Arnd Pollmann: Integrität: Aufnahme einer sozialphilosophischen Personalie. Transcript-Verlag: Bielefeld 2005. Zugl.: Frankfurt (Main), Univ., Dissertation 2004, ISBN 3-89942-325-9
Weblinks
- Integrität als christlicher Wert für Führungskräfte in Wirtschaftsunternehmen – Diplomarbeit mit einer vergleichenden Darstellung verschiedener Definitionen persönlicher Integrität.
Einzelnachweise
- ↑ Glossar Personalpsychologie, S & F Personalpsychologie
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