- Interrollenkonflikt
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Ein Rollenkonflikt ist eine besondere Form Sozialer Konflikte. Er besteht, wenn sich für einen Träger einer sozialen Rolle, d.h. für einen sozial zum Handeln genötigten Akteur, die Erwartungen seiner Bezugsgruppen widersprechen. Solche Situationen sind häufig. Zu unterscheiden sind nach Robert K. Merton Intra- von Interrollenkonflikten.
Inhaltsverzeichnis
Intrarollenkonflikt
Ein Intrarollenkonflikt entsteht dann, wenn in derselben Rolle verschiedene Erwartungen austariert werden müssen, wenn etwa ein Kind zwischen den Erwartungen seiner Mutter und seines Vaters oder ein Buchhalter zwischen den Anordnungen seines Chefs und gesetzlichen Vorschriften zu wählen gezwungen wird. Ein klassisches Beispiel ist die Rolle des Schlichters in einem Streit.
Interrollenkonflikt
Ein Interrollenkonflikt entsteht, wenn ein Akteur in unterschiedlichen Rollen unterschiedlichen Ansinnen ausgesetzt wird: Soll eine Angestellte Überstunden machen oder ihrem Kind bei den Schularbeiten helfen oder eine Ausstellung ihres Orchideenzüchtervereins vorbereiten helfen? Ein klassisches Beispiel ist die Polizeibeamtin mit Familie.
Konfliktlösung
Diese Konflikte sind wie viele soziale Konflikte nicht zu „lösen“, sondern nur zu bearbeiten. Man kann sich bei Intrarollenkonflikten für einen Aspekt oder bei Interrollenkonflikten für eine Rolle entscheiden und sich in den vernachlässigten Aspekten bzw. Rollen negativen sozialen Sanktionen aussetzen, oder mit Einschränkungen alle Erwartungen teilweise zu erfüllen trachten, wobei viele soziale Strategien möglich sind, etwa, den Umfang der Erwartungen bei den Rollenpartnern ins Feld zu führen oder zu verbergen usw. Auch hier sind – teils andersartige – negative soziale Sanktionen voraus zu sagen. Außerdem kann – gemeinsam mit Gleichgesinnten – versucht werden, Rollenerwartungen derart zu modifizieren, dass weniger Rollenkonflikte auftreten. Hierbei ist Hinnahme der Unmöglichkeit einer absoluten Erfüllung der Rolle die Ambiguitätstoleranz.
Siehe auch
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