- 2. SS Panzer Korps
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Das II. SS-Panzerkorps war ein militärischer Großverband der Waffen-SS während des Zweiten Weltkrieges (1939–1945). Es bestand aus einem Generalkommando, dem verschiedene Wehrmachts- oder SS-Divisionen unterstellt wurden, und kam in den Jahren 1943 bis 1945 an verschieden Fronten zum Einsatz.
Im Juli 1942 wurde im niederländischen Bergen von der Waffen-SS das SS-Panzer-Generalkommando aufgestellt, das dazu dienen sollte die Aufstellung von SS-Divisionen in Westeuropa zu organisieren. Erster Kommandeur des Verbandes war Paul Hausser. Nach der Katastrophe von Stalingrad und dem drohenden Zusammenbruch des gesamten Südflügels der deutschen Ostfront (→ Krieg gegen die Sowjetunion 1941-1945) zog die Wehrmachtführung im Winter 1942/43 alle verfügbaren Reserven unter dem Kommando der Heeresgruppe B (Feldmarschall Erich von Manstein) zusammen, um die Front zu stabilisieren. Auch das SS-Panzer-Generalkommando wurde in diesen Bereich verlegt. Nunmehr als SS-Panzerkorps bezeichnet, erhielt es den Auftrag, die Stadt Charkow zu verteidigen. In den folgenden Wochen stand das Korps in heftigen Abwehrkämpfen gegen die Rote Armee, in denen es eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung der Front spielte (→ Schlacht um Charkow).
Im Juni 1943 erfolgte die Umbenennung in II. SS-Panzerkorps. Im Juli nahm das Korps an der Schlacht bei Kursk teil. Nach dem Abbruch der Offensive und dem Abfall Italiens vom deutschen Bündnis wurde das Korps dorthin verlegt. Es entwaffnete zunächst die italienischen Streitkräfte und kämpfte anschließend gegen lokale Partisanengruppen. Im November 1943 wurde das Korps zurück an die Ostfront befohlen. Nach einer kurzen Auffrischung in den Niederlanden (Februar 1944) kam es dort bis zum Sommer wieder zum Einsatz, u.a. in der Schlacht bei Tscherkassy. Nach der Landung der Alliierten in der Normandie (→ Operation Overlord) wurde das Korps nach Frankreich beordert. Dort übernahm SS-Obergruppenführer Wilhelm Bittrich am 29. Juni 1944 das Kommando. Das Korps verteidigte den Raum Caen gegen umfangreiche britische Angriffe. Später wurde das Korps, wie viele andere Wehrmachteinheiten bei Falaise eingeschlossen. Es war bei dem erfolgreichen Ausbruch aus dem Kessel maßgeblich beteiligt. Nach weiteren Rückzugsgefechten wurde das Korps, das fast alle Panzerfahrzeuge verloren hatte, im September 1944 aus der Front herausgezogen und in den Raum Arnheim verlegt. Als in diesem Gebiet die alliierte Operation Market Garden stattfand, war das Korps an der Abwehr dieses Angriffes beteiligt.
Im Oktober und November 1944 wurden die Einheiten des Korps reorganisiert, bevor es ab dem 16. Dezember im Rahmen der 6. SS-Panzerarmee an der Ardennenoffensive teilnahm. Nachdem diese gescheitert war, wurde es nach Ungarn verlegt. Dort sollte es im Februar und März 1945 an der Offensive zum Entsatz Budapests teilnehmen. Auch diese Operation scheiterte. In den letzten Wochen des Krieges zog sich das Korps bis in den Raum Wien zurück. In den Kämpfen dort löste sich das Korps nahezu auf. Die Reste des Verbandes ergaben sich am 8. Mai 1945 in Oberösterreich amerikanischen Truppen.
Gliederung
- Korpstruppen
- SS-Nachrichten-Abteilung 102
- schwere SS-Panzer-Abteilung 102
- SS-Werfer-Abteilung 102
- SS-Sanitäts-Abteilung 102
- SS-Nachschubtruppen 102
- Unterstellte Divisionen
- Juli 1943: 1. SS-Panzer-Division Leibstandarte-SS Adolf Hitler, 2. SS-Panzer-Division „Das Reich“, 3. SS-Panzer-Division „Totenkopf“, Teile der 167. Infanterie-Division
- November 1943: 162. Infanterie-Division, 71. Infanterie-Division, 44. Infanterie-Division
- August 1944: Teile 21. Panzer-Division, 9. SS-Panzer-Division „Hohenstaufen“, 3. Fallschirmjäger-Division, 10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“
- Dezember 1944: 2. SS-Panzer-Division, 9. SS-Panzer-Division
- März 1945: 2. SS-Panzer-Division, 9. SS-Panzer-Division, 44. Infanterie-Division, 23. Panzer-Division
Weblinks
Literatur
- Rolf Stoves: Die gepanzerten und motorisierten deutschen Großverbände 1935-1945, Nebel-Verlag 2003. ISBN 3-89555-102-3
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