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Ein Intranet, von lateinisch intra für innen und englisch net für Netz, ist ein Rechnernetz, das im Gegensatz zum Internet nicht öffentlich ist.
Im Unterschied zu Begriffen wie Local Area Network und Global Area Network bezeichnet dieser Begriff nicht die räumliche Ausdehnung eines Rechnernetzes, sondern die (begrenzte) Ausdehnung seines Benutzerkreises.
Anwendungen
In einem organisations- oder unternehmensinternen Rechnernetz, das auf den gleichen Techniken (TCP/IP, HTTP) und Anwendungen wie das Internet basiert und den Mitarbeitern einer Unternehmung oder Organisation als Informations-, Kommunikations- und Anwendungsplattform zur Verfügung steht, können auch Verzeichnisdienste zur Verfügung gestellt werden.
Für die IT-Infrastruktur bedeutet das den Einsatz von TCP/IP als Netzwerkprotokoll, der Internet-Dienste als Anwendungsbasis und von Webbrowsern als universelle Benutzeroberfläche.
Der Zugriff auf ein Intranet muss nicht räumlich begrenzt sein. Bei Unternehmen mit Standorten in verschiedenen Ländern können deshalb alle Mitarbeiter auf dasselbe Intranet zugreifen. Meist ist der Zugriff nur aus dem unternehmenseigenen Netzwerk möglich, aus dem öffentlichen Internet sind viele Intranets nicht erreichbar. Das bedeutet, um von zu Hause oder auf Dienstreise mit dem Firmen-Intranet arbeiten zu können, müssen die Mitarbeiter beispielsweise einen VPN-Zugang nutzen.
Eine andere erweiterte Form, die ohne diese Einschränkung auskommt, ist das Extranet.
Der Begriff Intranet wird oft unabhängig von seiner technischen Definition für die Zusammenfassung der betriebs- oder gemeinschaftsinternen Web-Kommunikation genutzt. Dazu können Dateiserver, Websites, Chats oder Foren gehören. Typische Inhalte sind betriebsinterne öffentliche Informationen wie Regeln, Absprachen, Verfahrens- und Arbeitsablaufanweisungen, Mitarbeiterzeitschriften, Dokumente und Formulare. Der Zugriff der Mitarbeiter erfolgt häufig über ein Intranetportal.
Vorteile:
- Innerbetriebliche Informationsströme sind schneller
- Optimierte Nutzung des Internets
- Arbeit wird vereinfacht, weil alle Abteilungen auf die gemeinsame Datenbank zugreifen können und nicht nach Listen oder Karteien suchen müssen
- Bestimmte Vorgänge können automatisiert werden
- Es stehen eine Fülle von Auswertungsmöglichkeiten zur Verfügung
Verbreitung
Intranets sind überall dort verbreitet, wo sich Mitarbeiter über neueste Meldungen sowie Regeln und Absprachen informieren können. Außerdem finden sie im Intranet wichtige Dokumente und Formulare, die sie sich für ihre Arbeit herunterladen, ausdrucken oder bearbeiten können. Neben den Intranets in Unternehmen werden sie auch in vielen Behörden und kommunalen Verwaltungen eingesetzt. Besonders große Firmen, wie Banken oder Fluggesellschaften setzen dabei speziell modifizierte Browservarianten als Benutzerschnittstelle ein.
Auch manche Staaten verfügen über ein eigenes Intranet, ein extremes Beispiel ist Nordkorea. Dort haben die meisten Menschen keinen Zugang zum Internet, sondern können nur im landeseigenen Intranet (welches zensiert ist) surfen.
Mit einem Intranet verfolgen Unternehmen das Ziel, die Informationsversorgung für die Mitarbeiter zu verbessern. Hierzu wird der komplette Prozess, von der qualitätsgesicherten Bereitstellung von Informationen, der zielgruppenorientierten (personalisierten) Verteilung von Informationen und dem schnellen Finden und der einfachen Nutzung von Informationen im Rahmen von Geschäftsprozessen optimiert. Ein weiterer Nebeneffekt der vereinheitlichten Benutzeroberflächen ist ein stärkeres betriebsinternes Zugehörigkeitsgefühl bei den Anwendern (Corporate Design, Corporate Identity).
Bei zielführendem Technikeinsatz (Content-Management, Integrationstechniken) lässt sich mit Intranets die Effektivität von Wissensarbeitern und damit die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen steigern.
Literatur
- Thomas Lux: Intranet Engineering - Einsatzpotenziale und phasenorientierte Gestaltung eines sicheren Intranet in der Unternehmung. Gabler, Wiesbaden 2005, ISBN 3-8350-0095-0
- Claus Hoffmann/Beatrix Lang: Das Intranet. Erfolgreiche Mitarbeiterkommunikation. UVK, 2006, ISBN 3-89669-491-X: Claus Hoffmann: Das Intranet. Ein Medium der Mitarbeiterkommunikation. UVK, 2001, ISBN 3-89669-335-2
- Kevin Hatch: PostNuke Content Management, Berlin 2005, ISBN 3-540-21942-0
- Ralph Steyer: Server für WWW, E-Mail, FTP & Co. - Ein Workshop zum Aufbau und Einsatz von Internetdiensten - unter Windows und Linux. dpunkt Verlag, ISBN 3-89864-276-3
- Torsten Horn: Internet, Intranet, Extranet: Potentiale in Unternehmen. Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, München, 1999
- Othmar Kyas: Corporate Intranets. Strategie - Planung - Aufbau. International Thomson Publishing, Bonn 1997, ISBN 3-8266-4007-1
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