Intrinsischer Faktor

Intrinsischer Faktor

Der Intrinsic-Faktor ist ein Glykoprotein und dient der Aufnahme von Cobalamin (Vitamin B12, Extrinsic Factor) im terminalen Ileum (Hüftdarm).

Inhaltsverzeichnis

Physiologische Bedeutung

Vitamin B12 kann vom Körper nicht selbst synthetisiert werden und muss daher mit der Nahrung aufgenommen werden. Das Vitamin kann aber erst im terminalem Ileum, einem Teil des Dünndarms, resorbiert werden.

Bei oraler Aufnahme würde das Vitamin im Magen von den Verdauungsenzymen Pepsin und Trypsin zersetzt werden und wäre damit für den Organismus wertlos. Der Intrinsic-Faktor verhindert diese Zersetzung.

Wirkungsweise

Der Intrinsic-Faktor (also das spezielle Glykoprotein) wird von den Belegzellen des Magenbodens (Fundus ventriculi) und -körpers (Corpus ventriculi) produziert. Das Molekül vermag mit dem Cobalamin (Vitamin B12) eine Bindung einzugehen und schützt es so vor der Zersetzung durch Pepsin und Trypsin.

Krankheiten

In seltenen Fällen (jährlich ca. 9 Fälle pro 100 000 Einwohner) kann es zu einem Mangel am Intrinsic-Faktor kommen. Bei diesen Menschen kann infolgedessen eine perniziöse Anämie oder eine funikuläre Myelose auftreten.

Der Grund für einen solchen Mangel kann z. B. die Autoimmunkrankeit A-Gastritis (chronische Gastritis Typ A) sein. Hier greift der Körper die Intrinsic-Faktor-produzierenden Belegzellen an und zerstört diese. Die Resorption von Vitamin B12 ist dann massiv eingeschränkt und es muss intramuskulär appliziert werden (Vitamin B12-Spritze). Für Gesunde sind Vitamin B12-Präparate sinnlos, da das meiste wieder ungenutzt ausgeschieden würde und das körpereigene Depot genügend Cobalamin für 3 - 5 Jahre bereit hält.

Mit Hilfe des Schilling-Tests (nach Robert F. Schilling, 1953) kann zwischen Intrinsic-Faktor-Mangel und Resorptionsdefiziten unterschieden werden.

Literatur

  • Schilling, Robert F.: Intrinsic factor studies. II. The effect of gastric juice on the urinary excretion of radioactivity after the oral administration of radioactive vitamin B12. J. Lab. Clin. Med. 42:860-6, 1953.

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