- Irakischer Ministerpräsident
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Als Premierminister des Irak gelten sowohl die Regierungschefs während der britischen Mandatsherrschaft (1920-1932) und der probritischen Haschemiten-Monarchie (bis 1958) als auch jene Ministerpräsidenten der folgenden Republiken.
Inhaltsverzeichnis
Königreich Irak
Am häufigsten (14 Mal zwischen 1932 und 1958) war Nuri as-Said irakischer Regierungschef, sein prominentester Gegenspieler war Raschid Ali al-Gailani. Faktisch wurden in der Zeit des Königreichs Irak die Ministerposten ausschließlich unter den 40 führenden Familien verteilt. Allgemein werden die Kabinette vor 1958 (zumindest vor der formalen Unabhängigkeit Iraks am 3. Oktober 1932) sowie zwischen 2003 und 2004 als Marionettenregierungen angesehen.
Republik Irak
Als Republik war der Irak seit 1958 mehrmals sowohl Präsidialrepublik als auch parlamentarische Republik, Premierminister gab es 1958-1968, 1991-1994 und gibt es wieder seit 2004, siehe auch: Liste der Staatsoberhäupter des Irak
Premiers der parlamentarischen Republik 1958-1963
- Abd al-Karim Qasim, 14. Juli 1958 bis 8. Februar 1963
- Ahmad Hasan al-Bakr, 8. Februar 1963 bis 18. November 1963
Mit der Ramadanrevolte wird Irak zur Präsidialrepublik
Premiers der Präsidialrepublik 1963-1968
Präsident Abd as-Sallam Arif selbst, 18. November 1963 bis 8. Mai 1964
- Tahir Yahya, 8. Mai 1964 bis 30. August 1965
- Arif Abd ar-Razzaq, 5. September 1965 bis 15. September 1965
- Abd ar-Rahman al-Bazzaz, 21. September 1965 bis 4. August 1966
- Nadschi Talib, 6. August 1966 bis 10. Mai 1967
- Präsident Abd ar-Rahman Arif selbst, 10. Mai 1967 bis 10. Juli 1967
- Tahir Yahya, 10. Juli 1967 bis 15. Juli 1968
- Abd ar-Razzaq Nayef, 18. Juli 1968 bis 30. Juli 1968
danach die Präsidenten Ahmad Hasan al-Bakr (bis 17. Juli 1979) und Saddam Hussein (ab 17. Juli 1979) selbst
Premiers der Präsidialrepublik 1991-1994
- Saadun Hammadi, 23. März 1991 bis 13. September 1991
- Muhammad Hamza az-Zubaidi, 13. September 1991 bis 5. September 1993
- Ahmad Hussain Chudair as-Sammara´i, 5. September 1993 bis 29. Mai 1994
Präsident Saddam Hussein selbst, 29. Mai 1994 bis 9. April 2003
Premiers der parlamentarischen Republik seit 2004
Nach dem Dritten Golfkrieg und dem Sturz des Baath-Regimes stand das Land zunächst unter US-Militärverwaltung bzw. der Irakische Regierungsrat unter US-Zivilverwaltung. Seit 2004 ist Irak formal wieder eine parlamentarische Republik
- Iyad Allawi, 1. Juni 2004 bis 3. Mai 2005
- Ibrahim al-Dschafari, ab 3. Mai 2005, siehe Irakische Regierung 2005
- Dschawad al-Maliki, seit 20. Mai 2006
Schiiten
Die von den USA inspirierte föderale Verfassung schreibt das Amt des Premierministers für die Schiiten fest. Allawi und Dschafari waren aber nicht die ersten schiitischen Premiers des Irak. Bereits 1948 waren die Sayyids Salih Dschabr und Mohammed as-Sadr, 1966-67 Talib sowie 1991-1993 die Baathisten Hammadi und Zubaidi schiitische Ministerpräsidenten. Zuvor hatten Schiiten im Baath-System (wie auch im Libanon) meistens den Posten des Parlamentspräsidenten (Haddad, Hammadi).
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