- Nuri al-Maliki
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Nuri al-Maliki (arabisch نوري المالكي, DMG Nūrī al-Mālikī; * 20. Juni 1950 in Hilla) ist ein irakischer Politiker und der stellvertretende Vorsitzende der Islamischen Dawa-Partei. Seit April 2006 ist er irakischer Ministerpräsident. Sein vollständiger Name lautet Nuri Kamil Muhammed Hasan al-Maliki. Er selbst nennt sich Nuri Kamil al-Maliki. Früher verwendete er den Vornamen Dschawad.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Al-Maliki studierte an der Universität von Bagdad arabische Literaturwissenschaft. Sein Studium schloss er mit einem Master ab. Nach dem Studium arbeitete er in Hilla im Bildungsbereich.
Wegen seiner ab 1968 bestehenden Mitgliedschaft in der Dawa-Partei, die in der Opposition zu Saddam Hussein stand, wurde al-Maliki 1980 zum Tode verurteilt, worauf er mit anderen Mitgliedern der Partei in den Iran floh. Später leitete er zusammen mit Ibrahim al-Dschafari in Syrien das so genannte Dschihad-Büro zur Koordinierung der Opposition gegen Saddam Hussein. Im Exil änderte er seinen Vornamen in Dschawad. Im Iran-Irak-Krieg kämpfte er zudem auf Seiten der iranischen Armee gegen die irakische Armee. Später wurde er Führer der Dawa-Partei in Syrien und im Libanon und Autor der parteieigenen Zeitung al-Mauqif.
Nach dem Sturz von Saddam Hussein im Zuge des Irak-Krieges kehrte al-Maliki in den Irak zurück und kandidierte bei der Wahl im Januar 2005 für die Schiitische Allianz. Al-Maliki wurde in das Parlament gewählt und leitete daraufhin den Ausschuss für Sicherheit und Verteidigung. Zudem war er von 2003 bis 2004 Mitglied der von der US-Besatzung initiierten Kommission zur Entbaathifizierung und war als Vertreter der Schiitischen Allianz an den Verhandlungen über eine neue irakische Verfassung beteiligt.
Im April 2006 wurde er zum neuen Ministerpräsidenten des Irak nominiert mit dem Ziel, eine Einheitsregierung zu bilden. Am 22. April 2006 beauftragte der irakische Präsident Dschalal Talabani al-Maliki offiziell, die neue Regierung zu bilden, die die Übergangsregierung unter Ibrahim al-Dschafari ablösen sollte. Al-Maliki hatte dort als führender Berater gearbeitet.
Bei den Parlamentswahlen 2010 erhielt al-Malikis Rechtsstaat-Koalition 89 Sitze und wurde somit zweitstärkste Kraft. Am 12. November 2010 erhielt er erneut den Auftrag zur Regierungsbildung.
Am 8. April 2011 gab Nuri al-Maliki den Befehl zur Stürmung des Flüchtlinglagers Camp Ashraf. Obwohl irakische Offizielle die Zahl der Toten mit 3 angaben, bestätigte die UN am 13. April 2011 34 Tote. Camp Ashraf beherbergt circa 3400 unbewaffnete Mitglieder und Anhänger der iranischen oppositionellen Volksmodjahedin.
Familiäres
Nuri al-Maliki ist verheiratet und ist Vater eines Sohnes und dreier Töchter.
Weblinks
Commons: Nuri al-Maliki – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Irakische Soldaten töten Exil-Iraner (Spiegel-Online 8. April 2011)
- Uno bestätigt blutigen Angriff auf Lager von Exiliranern im Irak (Spiegel-Online 14.April 2011)
- Jürgen Krönig: Letzte Ausfahrt Bagdad (ZEIT Online, 25. August 2007)
- Report Offers Grim View of Iraqi Leaders (New York Times, 24. August 2007)
- Prospects for Iraq’s Stability: Some Security Progress but Political Reconciliation Elusive (National Intelligence Estimate - Bericht für die US-Regierung, August 2007; via NYT - PDF, 10 S., 179 kB)
- Wer ist Nuri al Maliki? (Der Tagesspiegel, 7. Januar 2007)
- Al-Maliki und die vier Kriege - Irak: Die erste Nicht-Interims-Regierung (Telepolis)
Einzelnachweise
Abd al-Karim Qasim | Ahmad Hasan al-Bakr | Tahir Yahya | Arif Abd ar-Razzaq | Abd ar-Rahman al-Bazzaz | Nadschi Talib | Abd ar-Rahman Arif | Tahir Yahya | Abd ar-Razzaq an-Naif | Ahmad Hasan al-Bakr | Saddam Hussein | Saadun Hammadi | Muhammad Hamza az-Zubaidi | Ahmad Hussein Chudair as-Samarrai | Saddam Hussein
US-Zivilverwalter: Jay Garner | Paul Bremer
Iyad Allawi | Ibrahim al-Dschafari | Nuri al-Maliki
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