Iris (Oper)

Iris (Oper)
Werkdaten
Titel: Iris
Originalsprache: italienisch
Musik: Pietro Mascagni
Libretto: Luigi Illica
Uraufführung: 22. November 1898
Ort der Uraufführung: Rom, Teatro Costanzi
Spieldauer: ca. 2 Stunden 45 Minuten
Ort und Zeit der Handlung: Japan gegen Ende des 19. Jahrhunderts
Personen
  • Der Blinde (Bass)
  • Iris, seine Tochter (Sopran)
  • Osaka (Tenor)
  • Kyoto (Bariton)
  • Eine Geisha (Sopran)
  • Ein Hausierer (Tenor)
  • Ein Lumpenhändler (Tenor)

Iris ist eine Oper in drei Akten von Pietro Mascagni nach einem Libretto von Luigi Illica, der gemeinsam mit Giuseppe Giacosa auch die Texte zu Puccinis „La Bohème“, „Tosca“ und „Madama Butterfly“ verfasste.

Mascagnis „Iris“ war abgesehen von konzertanten Aufführungen in den letzten Jahrzehnten vor allem im deutschsprachigen Raum kaum auf der Bühne zu sehen. Dabei war die Uraufführung 1898 im Teatro Costanzi in Rom ein großer Publikumserfolg, welcher schon sechs Jahre vor Puccinis „Madama Butterfly“ die Herzen vieler Opernfreunde erreichte und als Auslöser für weitere japanisch geprägte Opernwerke steht. Dafür befasste sich Mascagni mit japanischer Musik, schuf allerdings seine eigene Anschauung auf ein fiktives Japan, was einhergeht mit sehr emotionaler Musik, welche die Stärke der Männer der zerbrechlich wirkenden Iris, ihrer Liebe zur Sonne, den Blumen und zur Natur allgemein gegenüberstellt.

Für die deutsche Uraufführung 1899 in Frankfurt am Main lieferte Max Kalbeck die Übersetzung. Die Oper war wahrscheinlich 1924 zum letzten Mal als Bühnenwerk in Deutschland zu sehen. Im Opernhaus Chemnitz hatte „Iris“ in einer Neuinszenierung am 3. Februar 2007 Premiere und wurde von Figaro, dem Kulturradio des Mitteldeutschen Rundfunks, und Deutschlandradio Kultur live im Rundfunk übertragen.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Erster Akt

In einer abgeschiedenen, ländlichen Idylle mit Garten, Sonnenschein und eigenen Blumen lebt Iris zusammen mit ihrem blinden Vater. Sie tritt aus dem Haus und sinniert über einen bösen Traum, der sie nachts verfolgte. Der reiche Fremde Osaka aus der Stadt und sein Freund, der Bordellbesitzers Kyoto, beobachten sie. Osaka überredet Kyoto zur Entführung des schönen Mädchens. Sie täuschen ein Puppenspiel vor, in dessen Folge Iris entführt wird. Ihrem Vater wird vorgetäuscht, sie wäre freiwillig in die Stadt gegangen.

Zweiter Akt

Iris erwacht desorientiert in Kyotos Bordell. Osaka erscheint und umwirbt sie. Trotz aller Geschenke reagiert sie aber zurückhaltend und sehnt sich nach ihrer alten Idylle. Darüber verliert Osaka das Interesse und überlässt Iris dem Bordellbesitzer. Als dessen Vorzeigedame wird sie Lockvogel für das Freudenhaus und wird von ihrem Vater gefunden. Weil er meint, Iris wäre eigenen Willens diesen Weg gegangen, verflucht er sie und bewirft sie mit Schmutz. Daraufhin stürzt sich Iris aus dem Fenster in einen Abflusskanal.

Dritter Akt

Außerhalb der Stadt in sumpfigem Gelände finden Landstreicher die schwer verletzte Iris. Sie rauben ihr goldenes Kleid und lassen sie sterbend zurück. In Todesgewissheit erscheinen ihr noch einmal all ihre geliebten Blumen im gleißenden Sonnenlicht, von denen sie glaubt, sie seien die einzigen Dinge, die sich von ihr nie abgewendet haben.

Literatur

  • Carl Dahlhaus (Hrsg.): Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters : Oper, Operette, Musical, Ballett. Bd. 3: Werke Henze – Massine. München; Zürich 1989, ISBN 3-492-02413-0
  • Alan Mallach: Pietro Mascagni and his Operas. Northeastern University Press, Boston 2002, ISBN 1-55553-524-0.
  • Alan Mallach: The Autumn of Italian Opera. From Verismo to Modernism 1890–1915. Northeastern University Press, Boston 2007, ISBN 1-55553-683-2.

Weblinks


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