- Irmgard Heydorn
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Irmgard Heydorn (* 1916 in Hamburg) ist eine deutsche Sozialistin und Widerstandskämpferin. Geboren wurde sie als Irmgard Hose.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Irmgard Heydorn arbeitete von 1936 bis 1945 in der illegalen Gruppe des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes in Hamburg mit. Aus diesem Kreis lernte sie ihren späteren Mann Heinz-Joachim Heydorn kennen.[1] Sie war am aktiven Widerstand gegen den Nationalsozialismus beteiligt, indem sie illegale, im Ausland gedruckte Schriften verteilte und 1943 einen geflohenen Gefangenen versteckte, der jedoch später gefasst und hingerichtet wurde.
Nach dem Krieg gehörte sie 1946 zu den Mitbegründern des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes SDS Hamburg und trat in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ein. Von 1946 bis 1954 war sie Mitarbeiterin in den Verlagen Öffentliches Leben und Europäische Verlagsanstalt. Gleichzeitig begann sie ihr Studium der Nationalökonomie. 1951 heiratete sie Heinz-Joachim Heydorn. Zehn Jahre später, 1961, wurde sie aus der SPD wegen Mitgliedschaft im Förderkreis für den SDS ausgeschlossen. In der folgenden Zeit nahm sie am Ostermarsch und Kampf dem Atomtod Demonstrationen teil. Sie engagierte sich in der Volkshochschul-Arbeit. Von 1973 bis 1990 war sie für amnesty international tätig. Sie berichtet regelmäßig seit über 25 Jahren als Zeitzeugin (gemeinsam mit Trude Simonsohn) über die Zeit im „Dritten Reich“ an Schulen und in Vereinen und Institutionen.[2] Am 1. Dezember 2007 wurde Heydorn mit der Wilhelm-Leuschner-Medaille ausgezeichnet.[3]
Heydorn ist Herausgeberin der Werke von Heinz-Joachim Heydorn, die von 1994 bis 1999 in 9 Bänden im Topos-Verlag in Vaduz (Liechtenstein) und 2004 bis 2006 in einer Studienausgabe im Verlag Büchse der Pandora in Wetzlar erschienen sind.
Werke
- mit Joachim Stollberg: Heinz-Joachim Heydorn. 1916 – 1974. Leben und Werk. Texte und Materialien zur Ausstellung in der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, 11. November bis 27. Dezember 1999. [Begleitheft], Stadt- und Universitäts-Bibliothek, Frankfurt am Main 1999
- mit Kurt Groenewold, Klaus Körner und Sabine Groenewold: Mit Lizenz. Geschichte der Europäischen Verlagsanstalt. 1946 – 1996. Europäische Verlags-Anstalt, Hamburg 1996
- als Hrsg. mit Brigitte Schmidt: Traditio lampadis. Das Versöhnende dem Zerstörenden abtrotzen. Festgabe für Gernot Koneffke. Topos-Verlag, Vaduz, Liechtenstein 1989
- als Hrsg.: Heinz-Joachim Heydorn: Werke. Mit einer Einleitung von Gernot Koneffke. Büchse der Pandora, Wetzlar
- als Hrsg.: Heinz-Joachim Heydorn: Werke. Topos-Verlag, Vaduz, Liechtenstein
Weblinks
- Literatur von und über Irmgard Heydorn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Informationen zu Irmgard Heydorn im BAM-Portal
- Die Welt: Bericht anlässlich der Verleihung der Wilhelm-Leuschner-Medaille
- WDR 5: Interview als Zeitzeugin
Einzelnachweise
- ↑ Willy Albrecht: Der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS): vom parteikonformen Studentenverband zum Repräsentanten der neuen Linken, Dietz Nachfolger, 1994, ISBN 978-3-8012-4053-0
- ↑ Madeleine Reckmann: Elf Menschen steuern gegen, in: Frankfurter Rundschau vom 20. Oktober 2008
- ↑ Internetseite der Hessische Staatskanzlei - Verleihungstext
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