- Isaak Kazenelson
-
Jizchak Katzenelson (* 1886 in Karelitschy bei Minsk; † 1. Mai 1944 in Auschwitz) war ein jüdischer Lyriker und Dramatiker.
Leben
Katzenelson lebte als Lehrer in Łódź. Beim Einmarsch der Deutschen in Polen floh er mit seiner Familie nach Warschau, wo sie in das Ghetto gerieten. Seine Frau und zwei seiner Söhne wurden nach Treblinka deportiert und dort vergast.
Katzenelson war aktiv am Aufstand im Warschauer Ghetto beteiligt, der am 18. April 1943 losbrach. Um sein Leben zu retten, versahen ihn Freunde mit gefälschten südamerikanischen Papieren und schleusten ihn in den „arischen Teil“ von Warschau, wo er sich der Gestapo stellte. Er kam in ein Sonder-KZ nach Vittel am Rande der Vogesen. Dort waren überwiegend amerikanische und britische Staatsbürger interniert, die gegen internierte Deutsche im feindlichen Ausland ausgetauscht werden sollten.
Dort schrieb Katzenelson sein wichtigstes Werk, Dos lid funm ojsgehargetn jidishen folk. Das Manuskript vergrub er in Flaschen verpackt unter einem Baum, eine Kopie wurde, in einen Koffergriff eingenäht, nach Israel geschmuggelt. Beide Exemplare sind erhalten geblieben.
Ende April 1944 wurde Katzenelson nach Auschwitz deportiert und dort am 1. Mai 1944 ermordet.
Übertragungen ins Deutsche
- 1951 Hermann Adler: Das Lied vom letzten Juden. Europa Verlag AG, Zürich. „Dreisprachig“: Jiddisch - Jiddisch in lateinischer Umschrift - Deutsch (auch: Berliner Edition Hentrich 1992)
- 1994 Wolf Biermann: Das Lied vom ausgerotteten jüdischen Volk. Kiepenheuer & Witsch, Köln. „Dreisprachig“: Faksimile des Originals - Jiddisch in lateinischer Umschrift - Deutsch (Transkription: Arno Lustiger); ISBN 3462023551
- 1996 Helmut Homfeld: Das Lied vom ausgemordeten jüdischen Volk (wörtliche Übersetzung von „dos lid funm ojsgehargetn jidischen folk“). Private Veröffentlichung
- 1999 Helmut Homfeld: Oh mein Volk! Mein Volk... Aufzeichnungen aus dem Internierungslager Vittel (Übersetzung des „Vittel Diary“). Metropol Verlag Berlin ISBN 3936411123
Weblinks
- Literatur von und über Jizchak Katzenelson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www.buber.de/cj/verstumme_nicht.html Verstumme nicht! - Die Anstiftung zum Dialog in Jizchak Katzenelsons Großem Gesang von ausgerotteten jüdischen Volk
- http://www.katzenelson.de Der Übersetzer Helmut Homfeld informiert über den Dichter und Pädagogen Jizchak Katzenelson und über eine seiner Schülerinnen im Untergrund-Gymnasium des Warschauer Ghettos, Havka Raban Folman. Außerdem berichtet er über Orte der Erinnerung, die er in den Jahren 1994-2000 aufsuchte.
Personendaten NAME Katzenelson, Jizchak KURZBESCHREIBUNG jüdischer Lyriker und Dramatiker GEBURTSDATUM 1886 GEBURTSORT Karelitz bei Minsk STERBEDATUM 1. Mai 1944 STERBEORT KZ Auschwitz-Birkenau
Wikimedia Foundation.