Isabellenhütte Heusler

Isabellenhütte Heusler
Isabellenhütte Heusler
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1482
Sitz Dillenburg
Leitung Jürgen Brust (Geschäftsführer)
Mitarbeiter 428[1]
Umsatz rund 55 Millionen Euro[1]
Branche Metallverarbeitung
Produkte Kupferdrähte, elektrische Bauelemente, Messtechnik (Stromsensoren)
Website http://www.isabellenhuette.de
Firmenzeichen aus dem Jahr 1734
Eine Spezialität der Isabellenhütte: Hochbelastbare Präzisionsshunts mit sehr kleinen Temperaturbeiwerten, hier mit Vierleiteranschluss

Die Isabellenhütte Heusler GmbH & Co. KG zählt zu den weltweit führenden Unternehmen bei der Entwicklung und Herstellung von niederohmigen Präzisions- und Leistungswiderständen, von Sensormodulen für die Automobil-, Elektro- und Elektronikindustrie sowie von Widerstands- und Thermolegierungen.[1][2]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Isabellenhütte geht auf eine im Spätmittelalter in Dillenburg gegründete Hütte zurück und ist damit der älteste Industriebetrieb Hessens[1]. Sie wurde 1482 erstmals als „Kupferhütte auf der Nanzenbach“ urkundlich erwähnt. 1728 erfolgte die Umbenennung der Hütte nach Isabella, der Gemahlin des letzten regierenden Landesherrn (Fürst Christian) in „Isabelle Kupferhütte“. 1827 erwarb die Familie Heusler das Unternehmen, das sie seitdem als Familienbetrieb führt.

Im Jahre 1901 entdeckte der damalige Hüttendirektor Fritz Heusler, dass die später nach ihm benannten Heuslerschen Legierungen, Legierungen aus Buntmetallen (z. B. verschiedene Arten der Bronze) ferromagnetisch wie Eisen, Kobalt und Nickel sein können. In Zusammenarbeit mit der Philipps-Universität Marburg wurde dieses physikalische Phänomen u. a. am Manganarsenid untersucht und 1933 von Otto Heusler, einem Sohn des Entdeckers, veröffentlicht. Die Unterstützung der Universität wurde über die Förderung der Forschungsarbeiten hinaus durch die Einrichtung der „Heusler-Stiftung“ verstetigt. [3]

Der Hüttenbetrieb wurde über die Nickelverarbeitung um Arbeitsschritte der Weiterverarbeitung erweitert. So kam 1952 eine Drahtzieherei, 1960 ein Isolierwerk und 1980 ein Warmwalzwerk dazu. Der Betrieb verlagerte seinen Tätigkeit zunehmend in den Bereich der Herstellung elektronischer Bauelemente wie Präzisionswiderständen und Thermoelementen.

Das Unternehmen operiert heute vom Dillenburger Standort aus weltweit und liefert mehr als die Hälfte seiner Produkte außerhalb Deutschlands. Die Besonderheit des Unternehmens ist die Zusammenfassung der einzelnen Arbeitsgänge in einem Werk - von der Schmelze über das Walzwerk über die Drahtzieherei, die Isolierabteilung und die Bauelementefertigung bis zum Endprodukt.

Firmenzeichen

Das Firmenzeichen trägt in den vier Ecken die Zeichen „J734“, was für das Jahr 1734 steht, welches nicht das Gründungsjahr 1728 ist. Ursprünglich stammt es von einer Torverzierung die an eine neben der Kupferhütte befindliche Vitriol-Siederei erinnert. In der Mitte des Zeichens befinden sich die Initialen „I. C. F. z. N.“ von Isabella Charlotte Fürstin zu Nassau [4].

Quellen

  1. a b c d Das Unternehmen - ISABELLENHÜTTE. in: Wirtschaftszeitung AKTIV, 16. September 2006
  2. Florian Langenscheidt, Bernd Venohr (Hrsg.): Lexikon der deutschen Weltmarktführer. Die Königsklasse deutscher Unternehmen in Wort und Bild. Deutsche Standards Editionen, Köln 2010, ISBN 978-3-86936-221-2.
  3. Dieter Fick: 100 Jahre „Heuslersche Legierungen“ in: Marburger UniJournal, Mai 2001, ISSN 1616-1807
  4. Heinrich Keibel, Ernst Heusler, Fritz Heusler: 500 Jahre „Kupferhütte auf der Nanzenbach“,Denkschrift, Weidenbach Verlag, Dillenburg, 1953, 2003

Weblinks

50.73958.3024

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