- Isotone Kochsalzlösung
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Die isotonische Kochsalzlösung enthält 0,9 % (Massenprozent) Kochsalz (Natriumchlorid) und entspricht mit einer Osmolarität von 308 mosmol/l annähernd der des Blutplasmas. Isotonische Kochsalzlösung ist preisgünstig und die weltweit am häufigsten verwendete kristalloide Infusionslösung.[1]
Zusammensetzung
Der Begriff „physiologische Kochsalzlösung“ sollte nicht verwendet werden, da zwar die Osmolarität physiologisch ist, nicht jedoch die Konzentration an Natrium- und Chloridionen. Beide Ionen sind mit 154 mmol/l deutlich höher konzentriert als im menschlichen Serum (Serumnatrium: 135–145 mmol/l; Serumchlorid: 98–109 mmol/l). Dieses Ungleichgewicht ist notwendig, da die osmotische Wirkung der im menschlichen Blut enthaltenen weiteren Bestandteile (wie andere Elektrolyte, sog. „korpuskuläre“ Bestandteile wie Proteine) berücksichtigt werden muss.
Als Lösung für die medizinische Anwendung steht sterile und pyrogenfreie isotonische Kochsalzlösung in Behältnissen (Kunststoff- oder Glasampullen oder Flaschen sowie Kunststoffbeuteln) von zwei bis 5000 ml zur Verfügung.
Anwendung
Isotonische Kochsalzlösung wird als Trägerlösung für Medikamente oder zum Offenhalten eines venösen Zugangs bei Patienten benutzt. Weiterhin dient die Lösung auch zum Spülen von Kathetern sowie Wunden, Nase oder Augen.
Bei Infusion dieser Elektrolyt-Lösung kommt es aufgrund der Osmolarität zu keinen wesentlichen Flüssigkeitsverschiebungen zwischen Intra- und Extrazellularraum. Allerdings kommt es zu einer Überladung des Körpers mit Natrium- und Chlorid-Ionen, was zu einer Hemmung des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems und zu einer Einschränkung der Urinausscheidung über die Niere führt. Das Fehlen der anderen Elektrolyte des Blutplasmas, insbesondere Bikarbonat, kann zu einer Verdünnungs-Azidose führen. Es gibt aus diesen Gründen keine Indikation, isotonische Kochsalzlösungen zur Flüssigkeitstherapie einzusetzen, da mit Vollelektrolytlösungen bessere Alternativen zu Verfügung stehen.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Stoneham MD, Hill EL: Variability in post-operative fluid and electrolyte prescription. Br J Clin Pract. 1997 Mar;51(2):82-4. PMID 9158250
- ↑ Zander: Flüssigkeitstherapie. Bibliomed 2006. ISBN 3-89556-040-5
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