- JAR-Contra
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JAR-Contra ist eine Bürgerinitiative von Teilnehmern der allgemeinen Luftfahrt im deutschsprachigen Raum. Sie wendet sich gegen aus ihrer Sicht einschneidende Beschränkungen des Luftsports in Deutschland durch zunehmende Bürokratisierung und durch die einschlägige Gesetzgebung.
Gründung und Hintergrund
Die Bürgerinitiative wurde im Jahr 2004 vom deutschen Arzt und Segelflieger Claus-Dieter Zink ins Leben gerufen. Anlass zur Gründung war die deutsche Umsetzung der europäischen Regelung JAR-FCL 3 über die Vorschriften zur medizinischen Tauglichkeit von Cockpitpersonal. Damaliger Hauptkritikpunkt waren die teilweise über die Formulierungen des englischsprachigen Originaltextes hinausgehenden Tauglichkeitsanforderungen für Segelflieger, welche laut JAR-Contra den Kriterien für Kampf- und Berufspiloten nahe kämen. JAR-Contra sah darin eine unnötige und unbegründete Einschränkung der allgemeinen Luftfahrt. 2007 beschloss der Bundesrat Erleichterungen im Bereich des Tauglichkeitszeugnisses für Privatpiloten.
Darüber hinaus wendet sich die Initiative gegen die in § 7 Luftsicherheitsgesetz vorgesehene Zuverlässigkeitsüberprüfung von Privatpiloten. Im Rahmen dieser Überprüfung sind kriminalpolizeiliche und geheimdienstliche Anfragen an die entsprechenden Behörden sowie an den gegenwärtigen Arbeitgeber vorgesehen. Im Gegensatz zur Argumentation der Bundesregierung sieht JAR-Contra hier keinen Gewinn für die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland.
Auch die zunehmenden Einschränkungen des Luftsports durch temporäre, großzügig dimensionierte Sperrgebiete (z. B. während des Besuchs von US-Präsident Bush 2005 oder der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland) werden kritisiert. Hier sieht die Initiative den Notwendigkeit für die innere Sicherheit, die von den Behörden als Grund für die Sperrgebiete angegeben wird, ebenfalls als nicht gegeben an. Mitglieder von JAR-Contra reichten diesbezüglich 2005 eine Petition beim Deutschen Bundestag ein.
Organisationsform und Arbeitsweise
Es gibt keine feste Organisationsstruktur, keine Satzung, keinen Vorstand und auch keine Beiträge. Die Mitglieder der Bürgerinitiative tauschen regelmäßig über das Internet Informationen aus und initiieren Aktionen. Die Anzahl der Mitglieder ist nicht bekannt. Aktionen werden im Bedarfsfall durch Spenden finanziert.
2006 lassen die Luftfahrtverbände DAeC, AOPA und DMFV gemeinsam mit JAR-Contra in der Aktion Twenny jedem Bundestags- und den meisten Landtagsabgeordneten ein 40 g leichtes Modellflugzeug nebst einem Beipackzettel zukommen.
Weblinks
Kategorien:- Organisation (Luftfahrt)
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