Jakob Gasteiger

Jakob Gasteiger

Jakob Gasteiger (* 1953 in Salzburg) ist österreichischer Maler

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Gasteiger studierte Bühnenbild an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Salzburg und lebt seit 1972 in Wien.

Er beschrieb seine Arbeit in einem Interview von 1999 als eine Thematisierung von Malprozess und Malerei. Kunst sei für ihn die Schaffung eines Systems von Handlungsabläufen, in denen Bilder ohne ikonografischen Anspruch entstünden. Seine wiederholte Tätigkeit des Farbauftragens und Strukturierens des Materials Farbe würde sich jedem Bildinhalt verweigern.

Diese aus bisherigen Texten exemplarisch ausgewählte Notiz erweist sich repräsentativ für Gasteigers Pragmatik in der Selbstbeschreibung seiner künstlerischen Arbeit und deckt sich gleichzeitig mit den Definitionsmodellen jener Stilrichtungen, die ihn am meisten beeinflusst hätten. Hierzu zählt der Künstler Radikale Malerei und Minimal Art.

Mit beiden Kunstrichtungen beschrieb Gasteiger Bezugspunkte, die eine elementare Formensprache als Gegenströmung zu einer jeweils vorausgegangenen expressionistischen Kunstrichtung vorgestellt hatten. In diesem Sinns war die Minimal Art in den 1960er Jahren eine Reaktion auf den Abstrakten Expressionismus gewesen. Zwanzig Jahre sollte den Neuen Wilden die Radikale Malerei folgen.

Mit ihren wesentlichen Ausprägungen stellte Radikale Malerei zu diesem Zeitpunkt auch das prägnanteste Orientierungsfeld für Jakob Gasteiger dar. Als eine postmoderne Haltung der abstrakten Malerei der späten 1980er Jahre bezog sie sich auf ihre primären und eigenwertigen Grundlagen, wie Fläche, Struktur, Bildträger und vor allem auf die Farbe. Die Radikale Malerei stellte sich selbst dar. Ein wie auch immer gearteter Inhalt wurde von den Protagonisten nicht angestrebt.

Einzelausstellungen (Auswahl)

  • 1983: Galerie Armstorfer, Salzburg
  • 1985, 1986, 1987: Galerie Ropac, Salzburg
  • 1988: Galerie De Selby, Amsterdam
  • 1989: Galerie Gawlik/Schorm, Wien
  • 1991: Galerie Transti, Leuven/Belgien; Picaron Editions, Amsterdam
  • 1992: Kärntner Landesgalerie, Klagenfurt; Galerie im Traklhaus, Salzburg
  • 1994: Galerie Praz-Delavallade, Paris
  • 1995: Galerie Lea Gredt, Luxemburg; Galerie Baks Contemporary Art, Den Haag; FACT Ausstellungsraum, Basel
  • 1997: Galerie nächst St. Stephan, Wien; Galerie Cora Hölzl, Düsseldorf
  • 1998: Galerie Academia, Salzburg
  • 1999: Galerie Lea Gredt, Luxemburg
  • 2000: Galerie Cora Hölzl, Düsseldorf; Galerie nächst St. Stephan, Wien
  • 2001: Margarete Roeder Gallery, NewYork
  • 2002: Museum der Moderne Salzburg
  • 2003: Galerie nächst St. Stephan, Wien
  • 2004: Galerie Lendl, Graz
  • 2005: Kunsthalle Krems, Galerie De Rijk, Den Haag
  • 2006: Oberösterreichisches Landesmuseum Linz; Mauroner Contemporary Art Vienna
  • 2007: Galerie De Rijk, Den Haag; Galerie Goldener Engl, Hall/Tirol; Galerie Kratochwill, Graz
  • 2008: Galerie am Stein, Schärding; St. Peter an der Sperr, Wiener Neustadt; Galerie Jünger, Baden
  • 2009: Galerie Hollenbacgh, Stuttgart
  • 2010: Galerie 422, Gmunden, Galerie Schmidt, Reith/Alpbachtal; Kunsthalle Nexus, Saalfelden; Künstlerhaus Wien
  • 2011: Galerie am Stein, Schärding; Galerie Martina Detterer, Frankfurt

Werke in öffentlichen Sammlungen

  • Albertina Wien
  • Kunstmuseum Bonn
  • Museum Würth Künzelsau
  • Sammlung Essl, Klosterneuburg
  • Museum Liaunig, Neuhaus, Kärnten
  • Museum moderner Kunst Kärnten
  • Lentos Kunstmuseum Linz
  • Oberösterreichisches Landesmuseum Linz
  • Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien
  • Kunstforum Wien
  • Museum der Moderne Salzburg
  • Österreichische Galerie Belvedere Wien

Publikationen

  • Jakob Gasteiger Oberösterreichisches Landesmuseum Linz 2006, Verlag Bibliothek der Provinz, ISBN 3-902414-27-8
  • Jakob Gasteiger: Zwischen Furchen und Graten Landesgalerie im Traklhaus, Salzburg 1992
  • " Jakob Gasteiger" Rupertinum, Museum der Moderne Salzburg" Salzburg 2002. ISBN 3-9501477-3-X
  • "Jakob Gasteiger" Kunsthalle Krems. Krerms 2005.
  • "Jakob Gasteiger. Arbeiten 1985 - 2010" Edition Serendipity 2010. Verlag für moderne Kunst Nürnberg, ISBN 978-3-86984-113-7

Auszeichnungen

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gasteiger — ist Familienname folgender Personen Albert Joseph Gasteiger Freiherr von Ravenstein und Kobach (1823 1890), österreichischer Diplomat, Ingenieur und Forschungsreisender am persischen Hof, genannt „Der Khan aus Tirol“ Anna Gasteiger (1877–1954),… …   Deutsch Wikipedia

  • Albert Joseph Gasteiger — Freiherr von Ravenstein und Kobach Albert Joseph Gasteiger Freiherr von Ravenstein und Kobach (* 28. März 1823 in Innsbruck; † 5. Juli 1890 in Bozen) war ein österreichischer Diplomat, Zivilingenieur und Forschungsreisender am persischen Hof.… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Malern/G — Maler   A B C D E F G H I J K L M N O P Q R …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Gas — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Anton-Faistauer-Preis — Der Anton Faistauer Preis ist ein österreichischer Kunstpreis und gliedert sich in Hauptpreis und Anerkennungspreis. Er wird durch das Land Salzburg vergeben. Der Preis ist Anton Faistauer und der Malerei gewidmet und wird seit 1972 vergeben.… …   Deutsch Wikipedia

  • Großer Kunstpreis des Landes Salzburg — Der Große Kunstpreis des Landes Salzburg ist ein österreichischer Kunstpreis, der alternierend für Musik, Literatur und Bildende Kunst vergeben wird. Er gliedert sich in Hauptpreis und Nominierungen. Er wird durch das Land Salzburg seit 2001… …   Deutsch Wikipedia

  • St. Peter an der Sperr — St. Peter an der Sperr …   Deutsch Wikipedia

  • Villenkolonie Gern — Dieser Artikel wurde im Portal München zur Verbesserung eingetragen. Hilf mit, ihn zu bearbeiten und beteilige dich an der Diskussion! Vorlage:Portalhinweis/Wartung/München Wikifiziern und neutralisieren Crazy1880 09:29, 9. Mär. 2010 (CET) Die… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Bayerischen Landtags (Weimarer Republik, 5. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Bayerischen Landtags in der 5. Wahlperiode der Weimarer Republik (1932 1933). Präsidium Präsident: Dr.h.c. Georg Stang 1.Vizepräsident: Franz Schwede 2.Vizepräsident: Erhard Auer… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Mitglieder des Bayerischen Landtags (Weimarer Republik, 1. Wahlperiode) — Diese Liste gibt einen Überblick über alle Mitglieder des Bayerischen Landtags in der 1. Wahlperiode der Weimarer Republik (1919 1920). Präsidium Präsident: Franz Schmitt, ab 19. März 1920: Dr. h.c. Heinrich Königbauer 1.Vizepräsident: Dr. h.c.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”