Japanischer Schnurbaum

Japanischer Schnurbaum
Japanischer Schnurbaum
Japanischer Schnurbaum (Styphnolobium japonicum)

Japanischer Schnurbaum (Styphnolobium japonicum)

Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Sophoreae
Gattung: Schnurbäume (Styphnolobium)
Art: Japanischer Schnurbaum
Wissenschaftlicher Name
Styphnolobium japonicum
(L.) Schott

Der Japanische Schnurbaum (Styphnolobium japonicum[1], Synonym Sophora japonica) auch Honigbaum, Schnurbaum, Perlschnurbaum, Japanischer Perlschnurbaum, Japanischer Pagodenbaum oder nach seinen säuerlich schmeckenden Samen Sauerschotenbaum genannt, ist eine Pflanzenart in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Blütenstand
Früchte

Der Japanische Schnurbaum ist ein mittelgroßer, sommergrüner Baum, der eine Höhe von bis zu 20 Metern erreicht. Er hat eine breite, runde Krone und eine graubraune Borke[2]. Die Zweige sind lange Zeit glänzend grün und mit hellen Korkwarzen bedeckt. Die bis zu 25 Zentimeter langen Laubblätter sind unpaarig gefiedert, üblicherweise werden 7 bis 17 Blättchen gebildet. Die Blättchen sind eiförmig bis eiförmig lanzettlich, 2,5 bis 5 Zentimeter lang, spitz und mit breit keilförmiger bis abgerundeter Basis. Die Oberseite ist glänzend dunkelgrün, die Unterseite bläulich und dicht behaart. Die Blätter ähneln denen der Robinie, doch sind sie im Herbst leuchten gelb gefärbt.[3] Die Blüten stehen in lockeren, endständigen, bis zu 30 Zentimeter langen Rispen. Die Einzelblüten sind creme-weiß und 1 bis 1,5 Zentimeter lang. Sie blühen von August bis September. Als Früchte werden 5 bis 8 Zentimeter lange kahle Hülsen gebildet, die einen bis sechs Samen enthalten, die durch Einschnürungen getrennt sind[2]. Die Früchte haben einen sauren Geschmack.[3] Die Samen sind gelblich grün und werden getrocknet schwarz-braun. Die Früchte erscheinen von August bis Oktober.[2] [4]

Die Rinde und die Samen aber besonders die Fruchtschalen sind stark giftig. Hauptgiftstoffe der Früchte sind Sophorabiosid und Rutin, in unreifen Früchten Sophoricosid. In den Samen findet sich Cytisin. [3]

Verbreitung

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Japanischen Schnurbaums erstreckt sich von Japan über Korea bis nach China. Er wird jedoch auch in anderen Gebieten kultiviert.[2] Man findet ihn in Steppengehölzen und Trockenwäldern auf trockenen bis frischen, schwach sauren bis stark alkalischen, sandigen, sandig-kiesigen bis sandig-lehmigen, nährstoffreichen Böden. Er ist nässeempfindlich, wärmeliebend, meist frosthart und bevorzugt sonnige bis lichtschattige Standorte.[4]

Systematik und Forschungsgeschichte

Der Japanische Schnurbaum (Styphnolobium japonicum) ist eine Art aus der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae). Dort wird er der Tribus Sophoreae zugeordnet.

Die Art wurde als Sophora japonica 1767 durch Carl von Linné in Mantissa Plantarum, 1, S. 68 erstveröffentlicht. Den Namen Styphnolobium japonicum gab ihr 1830 Heinrich Wilhelm Schott in Wiener Zeitschrift für Kunst, Litteratur, Theater und Mode, 3, S. 844. Weitere Synonyme sind: Sophora griffithii subsp. korolkowii Yakovl., Anagyris chinensis Sprengel, Macrotropis foetida DC., Ormosia esquirolii H.Léveillé, Pongamia chinensis DC., Robinia mitis Loureiro 1790 not L. 1763, Sophora angustifolia Q.Q.Liu & H.Y.Ye 'angustifolia', S. japonica f. columnaris Schwerin, S. japonica f. hybrida Carrière, S. japonica f. oligophylla Franchet, S. japonica f. pendula Loudon, S. japonica var. praecox Schwerin, S. japonica var. pubescens (Tausch) Bosse, S. japonica f. variegata Nichols, S. japonica var. vestita Rehder, S. japonica var. violacea Carrière, S. mairei H.Léveillé 1915 not Pampanini 1910, S. pubescens Tausch, S. sinensis Forrest, S. vaniotii H.Léveillé.[1]

Verwendung

Die Art wird sehr häufig aufgrund der dekorativen Blüten und als Bienennährpflanze kultiviert.[4] In Europa findet man ihn häufig als Parkbaum und in Alleen.[3]

Nachweise

Literatur

  • Roloff, Bärtels: Flora der Gehölze. Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 605.
  • Roth, Daunderer, Kormann: Giftpflanzen, Pflanzengifte. 4. Auflage. Nikol, Hamburg 1994, ISBN 3-933203-31-7, S. 672.

Einzelnachweise

  1. a b Styphnolobium japonicum. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 14. Februar 2011 (englisch).
  2. a b c d Bojian Bao & Michael A. Vincent: Sophora in der Flora of China: Sophora japonica - Online.
  3. a b c d Roth at al.: Giftpflanzen, Pflanzengifte, S. 672
  4. a b c Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 605

Weblinks

 Commons: Japanischer Schnurbaum – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Japanischer Pagodenbaum — Japanischer Schnurbaum Japanischer Schnurbaum (Styphnolobium japonicum) Systematik Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae) …   Deutsch Wikipedia

  • Schnurbaum — Japanischer Schnurbaum Japanischer Schnurbaum (Styphnolobium japonicum) Systematik Unterklasse: Rosenähnliche ( …   Deutsch Wikipedia

  • Sauerschotenbaum — Japanischer Schnurbaum Japanischer Schnurbaum (Styphnolobium japonicum) Systematik Unterklasse: Rosenähnliche ( …   Deutsch Wikipedia

  • Sophora japonica — Japanischer Schnurbaum Japanischer Schnurbaum (Styphnolobium japonicum) Systematik Unterklasse: Rosenähnliche ( …   Deutsch Wikipedia

  • Styphnolobium japonicum — Japanischer Schnurbaum Japanischer Schnurbaum (Styphnolobium japonicum) Systematik Unterklasse: Rosenähnliche ( …   Deutsch Wikipedia

  • Rutosid — Strukturformel Allgemeines Name Rutin Andere Namen Rutosid Sophorin Quercetin …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Naturschutzgebieten und Naturschutzobjekten in Wien — Pyramidenpappel am Julius Tandler Platz als Wiener Naturdenkmal …   Deutsch Wikipedia

  • Coburger Hofgarten — Übersichtsplan des Hofgartens Der Coburger Hofgarten ist ein ausgedehnter Landschaftspark, der sich in Coburg zwischen dem Schlossplatz und der Veste erstreckt. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Bauwe …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm-Griesinger-Krankenhaus — Das Hauptgebäude des Wilhelm Griesinger Krankenhauses in Berlin Biesdorf Das Wilhelm Griesinger Krankenhaus ist eine medizinische Einrichtung im Bezirk Marzahn Hellersdorf, die zwischen 1890 und 1893 gebaut wurde und zunächst zur Behandlung von… …   Deutsch Wikipedia

  • Alter Friedhof Speyer — Parkanlage Friedhofskapelle …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”