Jenő Rejtő

Jenő Rejtő

Jenő Rejtő (geboren als Reich Jenő; * 29. März 1905 in Budapest; † 1. Januar 1943 in Jevdokovo / Ukraine) war ein ungarischer Schriftsteller.

Er schrieb auch unter den Pseudonymen P. Howard und Gibson Lavery.

Wie sein Leben so auch seine Bücher: Jenő Rejtő brach als neunzehnjähriger seine Schauspielausbildung ab, machte sich von zuhause davon und erlebte in halb Europa Abenteuer unter Packern, Fischern, Matrosen, Zirkusleuten etc. Nach seiner Rückkehr in die Heimat Budapest schrieb er zunächst Theaterstücke und hatte mit der Operette Wer wagt, gewinnt Erfolg. Bekannt wurde er durch seine Romane, die er unter den Pseudonymen P. Howard und Gibson Lavery veröffentlichte.

Seine Bücher parodieren Kriminalgeschichten, Western und Abenteuerromane. Sie spielen rund um die Welt, oft auf hoher See oder der Fremdenlegion und zeichnen sich durch running Gags, skurrile Gestalten sowie Rejtös typischen irrwitzigen Humor aus.

Jenő Rejtő wurde während des Zweiten Weltkrieges schon schwer erkrankt aus dem Spital von den ungarischen Pfeilkreuzlern zur Zwangsarbeit in den von den Achsenmächten besetzten Teil der Ukraine in der Sowjetunion gezwungen und starb am Neujahrstag 1943 im Lager. Er ist in Ungarn einer der beliebtesten Schriftsteller. Jenő Rejtő schrieb rund 50 Romane, die weltweit übersetzt wurden. Auf Deutsch erschienen fünf seiner Bücher.

Deutsche Buchausgaben

Die Anzahl der deutschen Veröffentlichungen ist gemessen an der Gesamtzahl Rejtős Bücher überschaubar. Die Tatsache, dass Piszkos Fred, a kapitány dafür sogar in zweifacher Übersetzung erschien, mag die Problematik veranschaulichen: der Humor Rejtős Bücher beruht zu weiten Teilen auf Wortwitz, dessen Übertragung in fremde Sprachen schwierig ist: "Bis-zu-den-Ohren-Jimmy" heißt im Original ("Fülig Jimmy") so, weil sein Grinsen ein Ohr mit dem anderen verbindet. "Bis-zu-den-Ohren-Jimmy" hört sich im Deutschen wenig griffig und teilweise sogar lächerlich an. Die neuere Übersetzung "Jimmy Reeperbahn" entfernt sich vom ungarischen Namen der Hauptperson, um den Geist der Geschichte besser zu treffen.

In den 60er und 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts erschienen in deutscher Sprache Quarantäne im Grand Hotel, Das vierzehnkarätige Auto und Der blonde Hurrikan. Sie wurden von Henriette Schade-Engl, einer der bekanntesten Übersetzerinnen aus dem Ungarischen, übertragen. Die Bücher wurden im Corvina Verlag, Budapest sowie zum Teil in der DDR, im Eulenspiegel-Verlag - in mehreren Auflagen - veröffentlicht. Der blonde Hurrikan wurde 1991 auch in der Schweiz aufgelegt.

In deutscher Sprache sind erschienen:

  • Quarantäne im Grand Hotel (Vesztegzár a Grand Hotelben), dt. von Henriette Schade-Engl, Corvina, Budapest, 1965
  • Das vierzehnkarätige Auto (A tizennégy karátos autó), dt. von Henriette Schade-Engl, Eulenspiegel, Berlin, 1971 / Corvina, Budapest, 1974
  • Der blonde Hurrikan (A szőke ciklon) dt. von Henriette Schade-Engl, Eulenspiegel, Berlin, 1972 / Corvina, Budapest, 1973 / Orte, Zürich, 1991, ISBN 3-85830-058-6
  • Die phantastischen Abenteuer des Bis-zu-den-Ohren-Jimmy (Piszkos Fred, a kapitány), dt. von Nicolas Pataky, Rasch und Röhrig, Hamburg; Zürich, 1985, ISBN 3-89136-052-5
  • Ein Seemann von Welt (Piszkos Fred, a kapitány) dt. von Anna von Lindt, Elfenbein, Berlin, 2004, ISBN 3-932245-64-4
  • Ein Seemann und ein Gentleman (Az elveszett cirkáló) dt. von Vilmos Csernohorszky jr., Elfenbein, Berlin, 2008, ISBN 978-3-932245-93-0

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