Jerry Robinson

Jerry Robinson

Jerry Robinson (* 1. Januar 1922 in Trenton, New Jersey) ist ein US-amerikanischer Comiczeichner und politischer Karikaturist. Robinson wurde vor allem als Mitschöpfer der Comicfigur des "Jokers" und als Schöpfer des Namens der Comicfigur Robin bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Arbeit

Frühe Jahre (1922–1939)

Jerry Robinson, circa 2000

Jerr Robinson wurde 1922 als Sohn eines russischen immigranten und einer New Yorkerin geboren. Mit der Absicht Journalist zu werden immatrikulierte er sich an der Columbia University in New York als Journalismusstudent. Sein Studium finanzierte er unter anderem indem er als Eisverkäufer arbeitete, bis er 1939 von dem freiberuflichen Autoren und Zeichner Bob Kane als Mitarbeiter für dessen "Arbeitsgruppe" angeheuert wurde, die sich der Produktion der - damals brandneuen - Comics um den dunklen Rächers und nächtlichen Verbrecherjägers Batman widmete.

Arbeiten an Batman (1939–1947)

Als Mitarbeiter von Bob Kane und dessen Partner, dem Autor Bill Finger - den beiden Schöpfern von Batman - begann Robinson im Sommer 1939 die Comics die die Abenteuer von Kanes und Fingers Superhelden-Schöpfung erzählten als Tuschezeichner zu betreuen. Dies waren namentlich die monatlich beziehungsweise alle drei Monate erscheinenden Serien „Batman“ und Detective Comics.

Nachdem Robinson zunächst als Letterer und dann als Tuschezeichner für Hintergründe und für Nebenfiguren gearbeitet hatte wurde er schließlich von Kane mit den Tuschezeichnungen für die wichtigsten Teile der Batman-Geschichten betraut. Die Bleistiftvorzeichnungen wurden zu dieser Zeit noch von Kane selbst erledigt, während Finger die Geschichten verfasste.

Nachdem Robinson und sein Assistent Roussos zunächst das Schlafzimmer von Kanes Apartment als „Atelier“ benutzen mussten, ermöglichte der enorme kommerzielle Erfolg ihrer Arbeit schließlich die Anmietung eigener Arbeitsräume im Times Tower am Times Square.

1941 wurden Robinson und Finger, die bislang beide Angestellte von Kane gewesen waren, von dessen Arbeitgeber dem Verlag National Comics (später DC-Comics genannt) abgeworben: Anstatt als freiberufliche Mitarbeiter von Kane für diesen Geschichten zu verfassen und zu tuschen, die dieser dann von National Periodicals veröffentlichen ließ, sollten beide fortan als unmittelbare Angestellte von National Periodicals an Kanes Projekten arbeiten. Robinson arbeitete fortan im Hauptstudio von DC-Comics in der Lexington Avenue.

Robinson, Robin und der Joker

Die wichtigsten Batman-Charaktere an deren Schöpfung Robinson beteiligt war sind Batmans Assistent und Juniorpartner Robin, sowie sein Erzfeind der geisteskranke, clowngesischtige Joker.

Umstritten ist freilich Robinsons Anteil an der Kreation dieser Figuren: Robinson selbst hat mehrfach die Behauptung aufgestellt, dass er den Vorschlag gemacht hätte, den von Bill Finger ersonnenen Robin-Charakter diesen Namen zu geben: Seine Inspiration seien dabei die Robin Hood“-Bücher gewesen die er in seiner Jugend gelesen habe.

Während diese Aussage niemals von Kane und Finger in Abrede gestellt wurde, bestritten beide mehrfach nachdrücklich, dass Robinson die Figur des Jokers erfunden habe, wie dieser seit mehr als sechzig Jahren behauptet. Während Robinson angibt die Figur basierend auf einer Joker-Spielkarte kreiert zu haben, gaben Kane und Finger stets an, dass Kane das Rohkonzept der Figur entworfen habe woraufhin Finger diesem vorgeschlagen habe, das Rohkonzept basierend auf Filmaufnahmen des deutschen Schauspielers Conrad Veidt in der Titelrolle einer Verfilmung von Victor Hugos Erzählung „Der Lächler“ aus den 1920er Jahren zu überarbeiten, Robinson habe lediglich die Spielkarte als Attribut des Jokers nachgeliefert. Robinson seinerseits gab an, Finger habe ihm (nicht Kane) die Aufnahmen von Veidt als Lächler vorgelegt, nachdem er seine, Robinsons Konzepte für die Figur gesehen habe, da diese ihn an Veidt erinnert hätten.

Robinsons Arbeiten in den 1950er und 1960er Jahren

1953 begann Robinson als Zeichner von Comicstrips für Zeitungen zu arbeiten. Während dieser Zeit schuf Robinson gemeinsam mit Sheldon Stark das Strip 'Jet Scott' für das Herald Tribune Syndicate, das von einem Ermittler handelt, der wissenschaftlichen Geheimnissen auf den Grund geht.

In den frühen 1960er Jahren kehrte Robinson in die Comicindustrie zurück. Er illustrierte zu dieser Zeit vor allem Comicadaptionen von Filmen und Fernsehserien für den Verlag "Dell Publishing". Zu seinen Arbeiten in dieser Zeit gehörten unter anderem Zeichnungen für die Comicserien Lassie, Bat Masterson, Rocky and Bullwinkle und Nancy Parker. Nebenbei illustrierte er Bucheinbände.

1963 entwickelte Robinson Still Life und 1964 Flubs & Fluffs zwei Reihen die aus je ganzseitigen satirischen Cartoons bestanden und in der Zeitung New York Sunday News veröffentlicht wurden.

Späte Jahre

In jüngerer Vergangenheit hat Robinson sich vor allem durch seine Tätigkeit als Kurator einer Ausstellung im Jüdischen Museum von New York City hervorgetan, die sich mit den Beiträgen jüdischer Künstler zur amerikanischen Comic- und Cartoonkultur befasste. Themenschwerpunkt war insbesondere der Selbstbehauptungswille jüdischer Künstler als einer Minderheit in der amerikanischen Gesellschaft, sowie die Nutzbarmachung insbesondere des "Superhelden"-Genres als Waffe der Diaspora-Juden in ihrem Abwehrkampf gegen ihre Verfolgung durch den Nationalsozialismus in Europa. Die Ausstellung, die unter dem Titel "Superheroes: Good and Evil in American Comics" firmierte, dauerte von September 2006 bis Januar 2007 an und soll nach Angaben des Museums im Laufe der nächsten Monate auf Tour gehen.

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