- Joachim von Brüsewitz
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Joachim von Seewitz (eigtl. Joachim Wilhelm Friedrich Carl Oscar von Brüsewitz, * 15. August 1891 in Karlsruhe; † 23. Februar 1966 in Hückeswagen) war ein deutscher Podiumstänzer.[1]
Seine Eltern waren der Hauptmann im 1. Badischen Leib-Grenadier-Regiment No 109 Hans von Brüsewitz (1853-1919), der es später bis zum Generalleutnant brachte, und dessen Frau Emmy geb. Luchtenberg (1864-1948), eine Enkelin des Hückeswagener Tuchfabrikanten Justus Friedrich Wilhelm Bockhacker (1797-1872).
Brüsewitz begann seine Tänzerlaufbahn 1913 in München und trat unter dem Namen Joachim von Seewitz auf. 1919 empfahl Richard Strauss ihn und seine Tanzpartnerin Lo Hesse an die Wiener Staatsoper. Beide entschieden sich aber für eine Tournee durch Südamerika. 1921 drehte der Tänzer mit F.W. Koebler, dem Direktor des Berliner Clarisse-Balletts, verschiedene Werbetrickfilme, die im Vorprogramm der großen Kinofilme liefen. 1934 war er erster Solotänzer in dem neu gegründeten Berliner Florence-Ballett. Als Tänzer ließ er sich in expressiver Art auch von der Berliner Fotografin Frieda Riess ablichten.
Nach Ende seiner Karriere als Tänzer kehrte er in sein Elternhaus Bachstr. 26 in Hückeswagen zurück und war als Leiter der dortigen Kulturgemeinde tätig. Er wurde im Familiengrab der Brüsewitz beigesetzt. Sein Hauptnachlass befindet sich im Deutschen Tanzarchiv Köln.
Werke
- Der Traum des Toreros, Werbetrickfilm 1921
Literatur
- Frank-Manuel Peter: Alexander Sacharoff als Vorbild des 'tanzenden Mannes': Joachim von Seewitz und Helge P. Pawlinin. In: F.-M. Peter u. Rainer Stamm (Hg.): Die Sacharoffs. Zwei Tänzer aus dem Umkreis des Blauen Reiters. Köln 2002, S. 249-253.
- Festschrift zur 925-Jahr-Feier Hückeswagen Seite 23
- Historische Grabstätten auf dem Friedhof in Hückeswagen Am Kamp Seite 4
- Bergische Morgenpost, 22. November 2007, „Der Traum des Toreros“
Einzelnachweise
- ↑ Die Tänzer und Tänzerinnen des modernen oder „neuen“ künstlerischen Tanzes, der sich in bewußter Opposition zum „klassischen“ Ballett verstand, traten zumeist nicht auf den Theaterbühnen, sondern auf den Podien der Konzertsäle auf. Dies hing vor allem mit den Dimensionen der Theaterbühnen zusammen, insbesondere bei solistischen Tanzvorführungen eines einzelnen Tänzers, aber auch mit den Kosten und der terminlichen Verfügbarkeit. Es entstanden Gattungsnamen wie „Kammertanz“ oder „Podiumstanz“, die nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Kunstform verdrängt wurden. Frank-Manuel Peter: Zwischen Ausdruckstanz und Postmodern Dance - Dore Hoyers Beitrag zur Weiterentwicklung des modernen Tanzes in den 1930er Jahren. Dissertation FU Berlin 2004 Seite 22
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