Joeppen

Joeppen

Heinrich Joeppen (* 9. März 1853 in Krefeld-Hüls; † 22. Februar 1927 ebenda) war ein deutscher römisch-katholischer Priester und Bischof.

Leben

Ausschnitt aus einem Kirchenfenster in der Pfarrkirche von Hüls, zu Ehren Joeppens goldenem Priesterjubiläum im Jahr 1925 gestiftet.

Heinrich Joeppen wuchs in Krefeld-Hüls auf und besuchte dort die Elementarschule und die höhere Kommunalschule von 1858-1866. Ab Herbst 1866 besuchte er das Collegium Augustinianum Gaesdonck, das er 1871 mit dem Reifezeugnis verließ. Er studierte danach Katholische Theologie und Philosophie an der Königlich preußischen theologischen und philosophischen Akademie in Münster und als Alumnus des bischöflichen Collegium Borromaeum in Münster. Das Priesterseminar besuchte er dort von Herbst 1874 an. Bereits am 10. August 1875 wurde er mit päpstlicher Dispens (er hatte das für die Weihe erforderliche Mindestalter noch nicht erreicht) zum Priester geweiht. Seine Heimatprimiz feierte er am 13. August 1875 in der Hülser Konventskirche.

Pfarrkirche St. Cyriakus in Krefeld-Hüls.

In den Jahren bis 1886 studierte Joeppen neben seiner Tätigkeit als Erzieher in München und promovierte am 31. Juli 1886 mit einer Dissertation De iuramenti licentia (Über die sittliche Erlaubtheit des Eides) zum Doktor der Theologie. Danach übernahm er die Pfarrgemeinde Liebfrauen-Überwasser in Münster und wurde zum Repetenten am Priesterseminar berufen. Gleichzeitig übernahm er die Redaktion des Pastoralblattes für die Diözese Münster. Diese Tätigkeit behielt er bis 1910 bei, obwohl er bereits am 2. Februar 1894 als Garnisonspfarrer in Wesel eingeführt wurde. Im Jahr 1913 wurde Joeppen durch Papst Pius X. zum Titularbischof von Cisamo ernannt. Weiter wurde Joeppen vom preußischen König und Deutschen Kaiser Wilhelm II. zum Feldpropst der Armee ernannt. Die kirchenrechtliche Bestellung zu dieser Tätigkeit erfolgte im Dezember 1913. Die Bischofsweihe durch seinen ehemaligen Gaesdoncker Mitschüler Felix Kardinal von Hartmann fand am 22. März 1914 in der katholischen Johannes-Basilika in Berlin statt. Joeppen war von da an katholischer Feldprobst für das preußische Heer und hatte seine Amtsräume und -wohnung nahe der Berliner Johannes-Basilika, die zugleich als Garnisonskirche fungierte. Am 1. Mai 1920 wurde Joeppen aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand versetzt.

Er verbrachte seine letzten Lebensjahre in seinem Geburtsort Hüls und starb am 22. Februar 1927 nach kurzer Krankheit an Grippe und Lungenentzündung. Nach der Beisetzung in der Priestergrabstätte auf dem Hülser Friedhofs fand Joeppen im Jahr 1931 seine letzte Ruhestätte in der Betkapelle der Pfarrkirche St. Cyriakus Krefeld-Hüls, in der ein Ehrengrab eingerichtet wurde.

Grab von Heinrich Joeppen in der Pfarrkirche St. Cyriakus Hüls.

Literatur

  • Joachim Lilla: „Feldpropst Dr. theol. Heinrich Joeppen (1853-1927)“. In: Heimatbuch des Kreises Viersen. Jg.52., 2000, ISSN 0948-6631, S. 53-78.
  • Richard Verhuven und Matthias Jenkes: Jubiläumsschrift zum 600-jährigen Bestehen der Pfarre zum hl. Cyriakus in Hüls. Pfarramt zum hl. Cyriakus, Hüls bei Krefeld 1934.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Heinrich Joeppen — Feldpropst Bischof Dr. Heinrich Joeppen Kirchenfenster in der Pfarrkirche von Hüls, zur Erinneru …   Deutsch Wikipedia

  • Krefeld-Hüls — Hüls Stadt Krefeld Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Hüls (Krefeld) — Hüls Stadt Krefeld Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Feldprobst — Der Feldpropst war der oberste Militärgeistliche. Ihm waren sämtliche Feldprediger und Militärpfarrer unterstellt. Es gab bei der Königlich Preußischen Armee je einen evangelischen und einen katholischen Feldpropst der Armee. Während der Zeit des …   Deutsch Wikipedia

  • Feldpropst — Der Feldpropst war der oberste Militärgeistliche. Ihm waren sämtliche Feldprediger und Militärpfarrer unterstellt. Es gab bei der Königlich Preußischen Armee je einen evangelischen und einen katholischen Feldpropst. Die katholischen Amtsinhaber… …   Deutsch Wikipedia

  • Gaesdonck — Das Collegium Augustinianum Gaesdonck ist ein staatlich anerkanntes bischöfliches Gymnasium des Bistums Münster mit Internat für katholische Mädchen und Jungen. Es liegt am Niederrhein (bei Goch, im Kreis Kleve) und wird seit über 150 Jahren mit… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Jo–Jog — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Vollmar — Bischof Dr. Heinrich Vollmar mit Eisernem Kreuz von 1870 am Nichtkämpferband (linke Auszeichnung) …   Deutsch Wikipedia

  • Clemens Perger — (eigentlich Aloys Clemens Perger; * 19. November 1816 in Münster; † 11. Juni 1910 ebenda) war ein deutscher römisch katholischer Theologe, Politiker und Lehrer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Besonderes 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Collegium Augustinianum Gaesdonck — Das Collegium Augustinianum Gaesdonck ist ein staatlich anerkanntes bischöfliches Gymnasium des Bistums Münster mit Internat für katholische Mädchen und Jungen. Es liegt am Niederrhein (bei Goch, im Kreis Kleve) und wird seit über 150 Jahren mit… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”