Johann Baptist Cramer

Johann Baptist Cramer
Johann Baptist Cramer

Johann Baptist Cramer (* 24. Februar 1771 in Mannheim; † 16. April 1858 in Kensington) war Pianist und Komponist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Cramer, der als dreijähriger mit seinen Eltern nach London kam, war einer der berühmtesten Pianisten seiner Zeit und daneben als Klavierpädagoge bekannt. Die britische Königin Victoria war von seinem Auftritt begeistert. Sein Lehrer war Clementi. Sein Vater Wilhelm war ein bekannter Geiger im damals berühmten Orchester am Mannheimer Hof; ebenso sein Großvater.

Auf seinen mehrjährigen Konzertreisen (1788–1790 und 1799–1800) durch Europa lernte er auch Beethoven kennen. Cramer war in London auch als Unternehmer im Klavierbau und als Musikverleger erfolgreich. Die Pianomarke existiert noch heute und ist im Fernen Osten gefragt. Der Musikverlag, den er mit John Addison und Beagle als Kompagnons eröffnete, existiert unter dem Namen J.B.Cramer & Co.Ltd. ebenfalls noch heute. Cramer war Mitbegründer der Philharmonischen Gesellschaft in London.

Seine 84 auch als 5. Teil der Großen praktischen Pianoforte-Schule (1815) herausgegebenen Etüden op. 50 sind heute noch von Bedeutung und in der Klavierpädagogik unverzichtbar, sie wurden von Hans von Bülow überarbeitet (Cramer-Bülow-Etüden).

Ein Teil seiner Klavierwerke ist von eher einfacher Struktur, dabei handelt es sich um Werke, die er für seinen Verlag schrieb, um die große Zahl der Amateure mit "echtem Cramer" zu versorgen. Seine vollgültigen Werke schuf er in erster Linie für sich selbst. Diese stehen stilistisch zwischen Hummel und Beethoven und sind technisch anspruchsvoll.

Beethovens Biograph Ferdinand Ries berichtet, dass Beethoven Cramer als einzigen Pianisten und Virtuosen-Komponisten ausdrücklich lobte. [1]

Werke (Auswahl)

Klavier

Klaviersonaten

  • La Parodie op.43 (1810)
  • L’Ultima op.53 (1815)
  • 3 Sonaten "Les Suivantes" op.57 - op.59 (1817–1818)
  • Le Retour à Londres op.62 (1818)
  • L’Amicitia op.64 (1825)

Klavier und Orchester

  • 1. Klavierkonzert Es-Dur op.10 (1795)
  • 2. Klavierkonzert d-Moll op.16 (1797)
  • 3. Klavierkonzert d-Moll op.26 (1802)
  • 4. Klavierkonzert C-Dur op.38 (1807)
  • 5. Klavierkonzert c-Moll op.48 (1813)
  • 6. Klavierkonzert Es-Dur op.51 (1815)
  • 7. Klavierkonzert E-Dur op.56 (1817)
  • 8. Klavierkonzert d-Moll op.70 (1825)

Literatur

Weblinks

Quellen

  1. Thayer's Life of Beethoven, Teil 1, Seite 209

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