Johann Christoph Fugger

Johann Christoph Fugger

Johann Christoph Fugger (* 8. Dezember 1561 in Nürnberg; † 1612) war der letzte prominente Vertreter der Fugger vom Reh. Dieser Sohn des Wolfgang Fugger brachte es unter anderem als Kanzleischreiber und „Registrant“ am kaiserlichen Hof in Prag zu hohem Ansehen. Im Jahre 1594 erhielt auch er eine Adelsbestätigung (rittermäßiger Adelsstand), verbunden mit einer Wappenbesserung und der sog. Rotwachsfreiheit. Die Fugger vom Reh waren dadurch berechtigt, ihre Dokumente mit rotem Wachs zu siegeln, was ein besonderes, vom Kaiser verliehenes Privileg darstellte.

Nach 1612 wurden die Fugger vom Reh dann nur noch durch die Nachkommen des Matthäus repräsentiert, einen Sohn Andreas Fuggers; alle anderen Linien der Familie waren inzwischen erloschen.

Die verbliebenen Nachfahren waren als Angestellte der Fugger von der Lilie (bekannt durch Jakob Fugger d. J.) im schlesischen Bergbau als Kaufleute, Kämmerer und Verweser (Verwalter) tätig. Als im 16. Jahrhundert das Fuggersche Bergwerksgeschäft abflaute und immer mehr Gruben geschlossen wurden, begannen die Fugger vom Reh, im Handwerk und in der Landwirtschaft tätig zu werden. Die Familie verlor ein weiteres Mal an Bedeutung und fiel in das Dunkel der Anonymität. Die Mitglieder der Familie leben heute, in zahlreiche Linien verzweigt, im gesamten Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Sie gehen auf Matthäus Fugger vom Reh, den drittgeborenen Sohn von Andreas Fugger, zurück. Mit Markus Fugger aus Münster führt inzwischen der erste Vertreter der Familie wieder die früher der Familie angestammte Namensform "Fugger von dem Rech" (Rech = spätmittelhochdeutsch für "Reh").

Literatur

  • Marianne Fugger / Markus Fugger: Genealogie des Hauses Fugger vom Reh - Stammtafeln und biographische Erläuterungen, Wißner Verlag, Augsburg 2007 ISBN 978-3-89639-631-0

Weblinks


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