- Jakob Fugger der Ältere
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Jakob Fugger (* 1398 in Augsburg; † 1469 in Augsburg; später genannt Jakob Fugger der Ältere) war Webermeister, Ratsherr und Kaufmann. Als solcher ist er der Stammvater des Geschlechts der Fugger von der Lilie. Er war der Vater Jakob Fuggers des Reichen.
Sein Vater war Hans Fugger, der im Jahre 1367 als Landweber aus Graben in die freie Stadt Augsburg gekommen war. Hans Fugger konnte, durch einigen Fleiß, viel Glück und vor allem zwei sehr vorteilhafte Vermählungen, seiner Familie bei seinem Tod im Jahre 1408 ein nicht unerhebliches Vermögen hinterlassen.
Die Witwe Elisabeth Fugger-Gfattermann führte die Weberei und den Textilhandel bis zu ihrem Tod im Jahre 1436 weiter. Ihre Söhne Andreas und Jakob ließ sie als Lehrlinge das Goldschmiedehandwerk erlernen und selbst brachte sie ihnen das Weberhandwerk und den Tuchhandel bei.
Gemeinsam bauten die drei Familienmitglieder ein gutgehendes, aber noch mittelmäßiges Handelsunternehmen auf und brachten es in den ersten drei Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts zu einem ansehnlichen Vermögen. Nach dem Tod der Mutter übernahm Andreas die Leitung der Firma und erst 1454 erfolgte die Trennung des Unternehmens. Jakob Fugger nahm seinen Geschäftsanteil aus der Firma und wirtschaftete auf eigene Rechnung weiter. Überaus erfolgreich, wie sich zeigte, denn bereits acht Jahre vor seinem Tode zählte Jakob Fugger d. Ä. zu den zwölf reichsten Augsburger Bürgern.
Jakob Fugger heiratete am 13. April 1441 Barbara Bäsinger, die Tochter des Münzmeisters Franz Bäsinger. Gemeinsam hatten sie elf Kinder, von denen Ulrich, Georg und vor allem Jakob Fugger die väterliche Firma weiterführen und zu einem der größten und reichsten Handelshäuser Europas machen sollten.
Literatur
- Bayerische Staatsbibliothek München: Die Fugger im Bild. Selbstdarstellung einer Familiendynastie der Renaissance. Ausstellungskatalog, Quaternio Verlag, Luzern 2010, ISBN 978-3-88008-003-4.
- Johannes Burkhardt: Das Ehrenbuch der Fugger. Faksimile, Transkription und Kommentar, 2 Bände, Wißner Verlag, Augsburg 2004, ISBN 3-89639-445-2.
- Götz von Pölnitz: Die Fugger. 6. Auflage. Mohr & Siebeck, Tübingen 1999, ISBN 3-16-147013-3.
- Franz Herre: Die Fugger in ihrer Zeit. 12. Auflage. Wißner-Verlag, Augsburg 2005, ISBN 3-89639-490-8.
Stammgeneration Hans
Advenit 1367
†1408Zweite Generation Jakob d.Ä.
von der Lilie
(1398–1469)Dritte Generation Lukas
(1439–1499)Hans
(* 1443)Ulrich d.Ä.
(1441–1510)Georg
(1453–1506)Jakob d.R.
(1459–1525)Vierte Generation Gastel
(1475–1539)Ulrich d.J.
(1490–1525)Raymund
(1489–1535)Anton
(1493–1560)Fünfte Generation Wolfgang
(1519/20–1568)Hans Jakob
(1516–1575)Georg
(1518–1569)Ulrich
(1526–1584)Marx
(1529–1597)Hans
(1531–1598)Jakob
(1542–1598)Sechste Generation Johann Christoph
(† 1612)Sigmund
(† 1600)Philipp Eduard
(1546–1618)Octavian Secundus
(1549–1600)Christoph
(1566–1615)Siebte Generation Hans Ernst
(1590–1639)Ott Heinrich
(1592–1644)Achte Generation Christoph Rudolph
(1615–1673)Paul
(1637–1701)Spätere Generationen Henryk Maria Fukier
(1886-1959)Carl Ernst
(1859–1940)Anselm Maria
(1766–1821)Noch existierende Zweige
der Familie FuggerFugger von Kirchberg und zu Weißenhorn Fugger von Glött Fugger-Babenhausen
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