- Johann Gebhard Maaß
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Johann Gebhard Ehrenreich Maaß (* 26. Februar 1766 in Krottendorf; † 23. Dezember 1823 in Halle (Saale)) war ein bedeutender Psychologe.
Maaß besuchte die Domschule in Halberstadt. 1784 begann er an der Martin-Luther-Universität in Halle Theologie zu studieren. 1887 habilitierte er sich, wurde am 15. November 1791 außerordentlicher und 1798 ordentlicher Professor der philosophischen Fakultät zu Halle. Er verwaltete dreimal das Protektorat der Universität unter besonders schwierigen Verhältnissen: 1805 - 1806, 1816 - 1817 und 1821 - 1823.
Am 8. November 1814 wurde er in die hallesche Freimaurerloge „Zu den drei Degen“ aufgenommen, in der er unter anderem das Amt des Redners wahrnahm. Auch leitete er, sehr musikinteressiert, zwischen 1815 und 1823 die berühmten Bergkonzerte der Loge. 1814 gründete er die Hallesche Singakademie. Als hervorragender Patriot und Freimaurer leitete Maaß während der schweren Kriegs- und Nachkriegsjahre 1813 - 1815 die halleschen Lazarette, den Verein kriegsgeschädigter Frauen und die Armenpflege.
Er starb am 23. Dezember 1823. Die Leichenpredigt auf Johann Gebhard Ehrenreich Maass, nebst einem kurzen Abriss des Lebens und Wirkens des Verewigten hielt August Hermann Niemeyer. Anlässlich der Jahrhundertfeier der Völkerschlacht von Leipzig stiftete ihm die Loge zum Gedenken an seine aufopferungsvolle Tätigkeit eine Gedenktafel, die sich auf dem Stadtgottesacker Halle im Schwibbogen 54 befindet.
Von seinen psychologischen Schriften haben seine Versuche:
- Über die Einbildungskraft (Halle 1792, 2. Aufl. 1797),
- Über die Leidenschaften (Halle 1805-1807, 2 Bde.),
- Über die Gefühle und Affekte (Halle 1811)
dauernden Ruf erlangt.
Weitere Arbeiten sind:
- Grundriß der Rhetorik
- Grundriß der reinen Mathematik
- Grundriß des Naturrechts (Leipzig 1808)
- Ueber Rechte und Verbindlichkeiten überhaupt und die bürgerlichen insbesondere (Halle 1794)
- Sinnverwandte Wörter zur Ergänzung der Eberhardischen Synonymik
- Versuch einer allgemeinen teutschen Synonymik in einem kritisch-philosophischen Wörterbuche der sinnverwandten Wörter der hochdeutschen Mundart. Von Johann August Eberhard und Johann Gebhard Ehrenreich Maaß. (Halle 1826, 3. Aufl.)
- Handbuch zur Vergleichung und richtigen Anwendung der sinnverwandten Wörter der deutschen Sprache: drei Teile
- Ueber die Aehnlichkeit der christlichen mit der neuesten philosophischen Sittenlehre
- Merkwürdige Thatsachen aus Bonaparte's neuester Geschichte
- Kritische Theorie der Offenbarung
Literatur
- Carl von Prantl: Maass, Johann Gebhard Ehrenreich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 1 f.
- Friedrich August Eckstein: Geschichte der Freimaurer-Loge im Orient von Halle, eine Festgabe zur Secularfeier der Loge zu den drei Degen, Halle a. S. 1844. Siehe Mitgliederverzeichnis S. 290
- Ulrich Schwetschke: Hundert Jahre Bergconcerte, Halle a. S. 1910
Weblinks
- Literatur von und über Johann Gebhard Maaß im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Neuer Nekrolog der Deutschen. (Online)
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen. Kategorien:- Autor
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