Johann Gruneberg

Johann Gruneberg

Johann Gronenberg, (auch: Rhau-Grunenberg, Gruneberg, Viridimontanus, Prasinoreos; * Mainz; † nach 1523 vor 1525 in Wittenberg) war ein Buchdrucker während der Zeit der Reformation.

Leben

In Mainz geboren, ist er im Wintersemester 1502/3 an der Universität Erfurt, wo 1506/7 ein Druck mit Johann und hatte sich 1508 in dem Wittenberger Augustinerkloster eine Druckerei eingerichtet. So geht auf ihn das selten vorhandene Druckwerk „Dye zaigung des hochlobwirdigen hailigthums der Stiftskirchen aller hailigen zu Wittenbergk“ zurück, das später als Heiltumsbuch Friedrich des Weisen bekannt geworden ist.

Auf Einladung Johann von Staupitz kam er in das Wittenberger Augustinerkloster. Er war der erste Drucker, die sich in Wittenberg nach Nikolaus Marschalk († 12. Mai 1525) betätigt und maßgeblich die Schriften der Universität herausgab. So wurden in seinem Verlag die ersten Schriften von Martin Luther und Streitschriften des Andreas Bodenstein gegen Johannes Eck herausgegeben. Daneben druckte er auch 1522 die Schriften des aus Ulm stammenden Heinrich Kettenbach.

Scheinbar hat er noch 1523 in Wittenberg gedruckt, denn in Matthäus Aurogallus „Compendium Hebraeae Grammatices“ von 1523 erscheint sein Buchdruckersignet, das eine Seejungfer im See mit grünen Ufern vor hohen Bergen zeigt. Seine Druckerei übernahm allen Anschein nach sein Verwandter Georg Rhaw. Gestorben ist er vor der Vermählung seiner Tochter Eufemia die 1527 Simon Funck geheiratet hatte und der 1530 seine Druckerei verkaufte.

Literatur

  • Stefan Oehmig: 700 Jahre Wittenberg, Stadt – Universität – Reformation, Verlag Hermann Böhlaus Weimar 1995, ISBN 3740009578
  • Johannes Joachim: Die Drucker Johannes Grunenberg und Georg Rhau in Wittenberg, in Zentralblatt für Bibliothekswesen Jahrgang 21 (1904) S. 433-439
  • Hans Lülfing: Universität, Buchdruck und Buchhandel in Wittenberg, vornehmlich im 16. Jahrhundert, in 450 Jahre Martin Luther Universität Halle Wittenberg Band 1: Wittenberg 1502-1817, Halle 1952, S. 377-391, 380
  • Johannes Luther: Der Wittenberger Buchdruck in seinem Übergang zur Reformationspresse, in Lutherstúdien zur 400-Jahrfeier der Reformation …, Weimar 1917, S. 261-282
  • Heinz Scheible: Melanchthons Briefwechsel Personen Band 12

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johann Grünneberg — Johann Gronenberg, (auch: Rhau Grunenberg, Gruneberg, Viridimontanus, Prasinoreos; * Mainz; † nach 1523 vor 1525 in Wittenberg) war ein Buchdrucker während der Zeit der Reformation. Leben In Mainz geboren, ist er im Wintersemester 1502/3 an der… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Viridimontanus — Johann Gronenberg, (auch: Rhau Grunenberg, Gruneberg, Viridimontanus, Prasinoreos; * Mainz; † nach 1523 vor 1525 in Wittenberg) war ein Buchdrucker während der Zeit der Reformation. Leben In Mainz geboren, ist er im Wintersemester 1502/3 an der… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Wilhelm Grüneberg — Johann Friedrich Wilhelm Grüneberg (* 1751 in Zerbst; † 21. August 1808) war ein deutscher Orgelbauer. Leben Er gehört zu einer aus der Region um Magdeburg stammenden und später in Pommern ansässigen Orgelbauerfamilie, die in Stettin und… …   Deutsch Wikipedia

  • Grüneberg — ist ein Orts und Personenname: Ortsname: in Deutschland: Ortsteil der Gemeinde Löwenberger Land im Kreis Oberhavel, Brandenburg in Polen: Grüneberg, Kreis Johannisburg, Ostpreußen, siehe: Matyszczyki im Powiat Piski, Woiwodschaft Ermland Masuren… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Heinrich Grüneberg — (* 13. Mai 1819 in Berlin; † 9. Oktober 1872 in Berlin) war ein deutscher Koch und Konservenfabrikant. Grüneberg erfand 1867 die Erbswurst, mit der die Truppenernährung im Deutsch Französischen Krieg von 1870 gesichert wurde. Er verkaufte seine… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Simon Buchholz — (* 27. September 1758 in Schloßvippach; † 24. Februar 1825 in Berlin) war ein deutscher Orgelbauer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Gronenberg — Johann Gronenberg, auch: Rhau Grunenberg, Gruneberg, Viridimontanus, Prasinoreos (* in Mainz; † nach 1523 vor 1525 in Wittenberg) war ein Buchdrucker während der Zeit der Reformation. Leben In Mainz geboren, ist er im Wintersemester 1502/3 an der …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Adolph von Nassau-Usingen — (* 17. Juli 1740 in Biberich; † 10. Dezember 1793 in Wiesbaden) war Graf zu Saarbrücken und Saarwerden, Herr zu Lahr, Wiesbaden und Idstein sowie französischer königlich preußischer Generalmajor und Chef des Füsilier Regiments Nr.47. Er war der… …   Deutsch Wikipedia

  • Grüneberg-Orgel — Orgel der Bagemühler Kirche, 1877, BOC Stralsund Grüneberg Orgel bezeichnet eine Orgel, die von einem der Vertreter der Orgelbauerfamilie Grüneberg gebaut wurde. Zu diesen Vertretern zählen: Philipp Wilhelm Grüneberg Johann Friedrich Wilhelm… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Heinrich Grüneberg — Pâte d‘Erbswurst dans son emballage typique Johann Heinrich Grüneberg (* 13 mai 1819 à Berlin; † 9 octobre 1872 à Berlin) était un cuisinier allemand et fabricant de conserves. Il est connu dans la cuisine allemande comme l inventeur de la pâte… …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”