Johann Hieronymus Chemnitz

Johann Hieronymus Chemnitz

Johann Hieronymus Chemnitz (* 10. Oktober 1730 in Magdeburg; † 12. Oktober 1800[1] in Kopenhagen) war ein deutscher Theologe und Naturforscher.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Chemnitz studierte in Halle und wirkte von 1757 bis 1768 als Königlich dänischer Gesandtschaftsprediger in Wien. Danach war er in Rendsburg tätig und wurde am 20. Januar 1769 deutscher Garnisonsprediger in Helsingør. Ab 1771 war er Garnisonsprediger in Kopenhagen.

Neben seiner seelsorgerischen Tätigkeit beschäftigte sich Chemnitz mit Schalentieren und legte hierzu eine Sammlung an. Chemnitz gehörte seit 1763 der Leopoldina und seit 1782 der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt an. 1796 wurde Chemnitz auf Initiative von Ernst Wilhelm Martius und im Alleingang gegen den mehrheitlichen Widerstand der Gesellschaftsmitglieder zum Ehrenmitglied der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft ernannt. [2]

Nach dem Tode von Friedrich Martini gab Chemnitz ab 1778 dessen Neues systematisches Conchylien-Cabinet weiter heraus und fügte an die ersten drei zu Martinis Lebzeiten erschienen Bänden weitere acht hinzu. Ein zwölfter Band blieb unveröffentlicht.

Publikationen

  • Einweihungsrede in der Kgl. Dänischen Gesandtschaftskapelle zu Wien, Leipzig, 1759
  • Kleine Beyträge zur Testaceologie, oder zur Erkenntnis Gottes aus den Conchylien, Nürnberg 1760
  • Von dem Zustande der Evangelischen und ihrem Gottesdienste in Wien, Wien 1761
  • Nachricht von dem Zustande der Dänischen Gesandtschafts-Kapelle zu Wien; Wien 1761
  • Nachrichten von einer neu angelegten Schule bei der Kgl. Dänischen Gesandtschafts-Kapelle zu Wien; Wien 1763-1768
  • Bußpredigt wegen des Erdbebens zu Comorra in Ungarn, 1763
  • Georg Eberhard Rumphs oder Plinii Indici, Amboinische Raritätenkammer oder Abhandlung von den Steinschaaligen Theieren, welche man Schnecken und Muscheln nennet, aus dem holländischen übersetzt von Philipp Ludwig Statius Müller und mit Zusätzen aus den besten Schriftstellern der Conchyliologie vermehrt von J. H. Chemnitz, Wien 1766
  • Von der Lieblichkeit eines seligen Todes, Wien 1766
  • Abschiedsrede in der Kgl. Dänischen Gesandtschafts-Kapelle, Wien 1768
  • Neues systematisches Conchylien-Cabinet, geordnet und beschrieben von Friedrich Heinrich Martini Bd. 4-11, 1779-1796
  • Von einen Geschlechte vielschaaliger Conchylien mit sichtbaren Gelenken, welche beym Linné Chitons heißen, Nürnberg 1784
  • Lebensgeschichte des verdienstvollen Herrn Gabriel Nikolaus Raspe, 1787
  • Theorie vom Ursprunge der Perlen, 1777-1779

Literatur

  • Lexikon der vom Jahre 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller, Bd. 2

Einzelnachweise

  1. nach [1] am 18. September
  2. leute/docs/Nickelsen_Hoppea_67(2).pdf Wer oder was ist ein Ehrenmitglied (pdf)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johann Hieronymus Chemnitz — (1730 1778) was a German clergyman and a conchologist.He continued the work of Friedrich Wilhelm Martini (1729 1778), Neues systematisches Conchylien Cabinet . He added to the three volumes previously published eight new volumes in 1779 and… …   Wikipedia

  • Johann Hieronymus Chemnitz — Planche représentant des Olividae extraite de Neues systematisches Conchylien Cabinet Le révérend Johann Hieronymus Chemnitz est un homme d’église et un conchyliologiste allemand, né en 1730 et mort en 1800. Il continue l’œuvre de Friedrich… …   Wikipédia en Français

  • Chemnitz (Begriffsklärung) — Chemnitz bezeichnet die Kreisfreie Stadt Chemnitz, Freistaat Sachsen den Fluss Chemnitz, Freistaat Sachsen; siehe Chemnitz (Fluss) den Direktionsbezirk Chemnitz, Freistaat Sachsen einen Ortsteil der Gemeinde Blankenhof, Landkreis Mecklenburgische …   Deutsch Wikipedia

  • Chemnitz [2] — Chemnitz, 1) (Martin, lat. Chemnitius), geb. 9. Nov. 1522 in Treuenbriezen; erlernte erst das Tuchmacherhandwerk, besuchte seit 1539 die Schule in Magdeburg, wurde 1542 Schullehrer in Kalbe u. 1544 in Wrietzen: studirte 1545–47 in Wittenberg… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Chemnitz [3] — Chemnitz, 1) Martin, der bedeutendste lutherische Theolog aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrh., geb. 9. Nov. 1522 zu Treuenbrietzen in der Mittelmark, gest. 8. April 1586 in Braunschweig, studierte Mathematik, seit 1549 in Königsberg Theologie,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Johann Slüter — als Hamburger Syndikus, Kupferstich von 1728 nach einem zeitgenössischen Gemälde Johann Slüter, auch Schlüter (* 24. März 1616[1] in Winsen (Aller); † 21. Oktober 1686 in Hamburg) war ein deutscher Jurist des 17. Jahrhunderts und Syndi …   Deutsch Wikipedia

  • Hieronymus Dungersheim — (* 22. April 1465 in Ochsenfurt; † 2. März 1540 in Leipzig) war ein deutscher katholischer Theologe. Er war Theologieprofessor in Leipzig und Gegner Luthers. Dungersheim besuchte ab 1479 die Domschule in Würzburg. 1484 immatrikulierte er sich an… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Benedict Carpzov II. — Johann Benedict Carpzov II. auf einem Stich von Martin Bernigeroth Johann Benedict Carpzov II. (* 24. April 1639 in Leipzig; † 23. März 1699 ebenda) war ein deutscher lutherischer Theologe, Ethnologe …   Deutsch Wikipedia

  • Martin Chemnitz — (November 9, 1522 – April 8, 1586) was an eminent second generation Lutheran theologian, reformer, churchman, and confessor. In the Lutheran tradition he is known as Alter Martinus, the Second Martin : Si Martinus non fuisset, Martinus vix… …   Wikipedia

  • Liste der Oberbürgermeister der Stadt Chemnitz — Liste der Bürgermeister der Stadt Chemnitz bis 1874 Name Amtszeit 14. Jahrhundert Heine Gebuer 1324 Hannes von Schönau 1352 Nikel Schultheiß 1367 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”