Johann Jakob Walther

Johann Jakob Walther

Johann Jakob Walther (* 1650 in Witterda bei Erfurt; † 2. November 1717 in Mainz) war ein deutscher Violinist und Komponist.

Leben

Alle Informationen über sein Leben und Wirken entstammen dem Musikalischen Lexikon von Johann Gottfried Walther, einem Cousin von Johann Sebastian Bach, das ersterer 1732 herausgab. Zwischen 1670 und 1674 soll er sich als Violinist an der Kapelle Kosmas III. von Medici in Florenz aufgehalten haben. Ab 1674 war er Konzertmeister am Dresdner Hof. 1680, nach dem Tode seines Gönners, wurde er italienischer Sekretär am kurfürstlichen Hof in Mainz und Geistlicher (Kanonikus). Johann Jakob Walther gehörte neben Biber und Westhoff zu bedeutendsten deutschen Violinisten des 17. Jahrhunderts. Seine Werke weisen neben einer virtuosen Spieltechnik wie die zahlreichen Doppelgriffe und Arpeggios einen großen Reichtum an Formen auf, vor allem in den Ostinato-Variationen.

Werk

Bekannt sind 40 Werke in zwei Bänden:

  1. Scherzi da Violino solo con il basso continuo, 1676 veröffentlicht. In diesem Werkzyklus nimmt er bereits Paganinische Techniken vorweg, wo Pizzikatopassagen die Harfe imitieren und der streichende Bogen versucht, den Gesang der Nachtigall zu imitieren.
  2. Hortus chelicus 1688 (in der zweiten Auflage 1694 mit dem Titel Wohlgepflanzter Violinischer Lustgarten). Im Vorwort dieses im Eigenverlag erschienen Werkes erwähnt er seinen Stolz über das gelungene Werk und dass er ohne Angst veröffentlichte, was manche Zeitgenossen egoistisch für sich behalten. Der Band enthält 28 Stücke und ist abwechslungsreicher als der zuerst erschienene Band.

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