Johann Joseph Eichhoff

Johann Joseph Eichhoff

Johann Joseph Eichhoff (* 18. Mai 1762 in Bonn; † 2. Dezember 1827 in Kessenich) war ein deutscher Kaufmann, Volkswirt und Beamter in französischen Diensten.

Inhaltsverzeichnis

Familie

Eichhoff war Sohn des kurkölnischens Mundkochs August Eichhoff und dessen Frau Maria, einer ehemaligen Magd. Sein Bruder war der Publizist Johann Peter Eichhoff. Eichhoff selbst heiratete später die Hofsängerin Eva Grau. Mit dieser hatte er mehrere Söhne : Johann August Eichhoff (1785-1861), Franz Eichhoff (1787-1860), Peter Joseph Eichhoff (seit 1835 von Eichhoff) (1790-1866), österreichischer Hofkammerpräsident. Eine Enkelin war Bertha Eichhoff, verheiratet mit Alfred Krupp.

Leben

Auch Eichhoff war zunächst Koch am Hofe der Kölner Kurfürsten in Bonn. Später machte er sich als Kaufmann selbstständig. Als Autodidakt bildete sich Eichhoff weiter. Zusammen mit seinem Bruder Johann Peter gehörte er der Bonner Illuminatengruppe der Minervalkirche Stagira an. Er trug den Ordensnamen „Desiderius.“ Beide Brüder waren Freunde Ludwig van Beethovens.[1]

Nach der Besetzung des Kölner Kurstaates durch die Franzosen bekleidete Eichhoff das Amt eines Nationalagenten bei der regionalen Verwaltung. Damit verbunden waren zahlreiche Dienstreisen nach Paris. Seit 1799 gehörte er der Bonner Gemeinderegierung, der Munizipalität an. Im Jahr 1801 wurde er Bürgermeister (Maire) von Bonn.

In einer Denkschrift beschäftigte sich Eichhoff 1801 mit den Wirtschaftsstrukturen und wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten in den vier linksrheinischen Departements. Im selben Jahr wurde er zum Unterpräfekten des Arrondissements Bonn. Nach dem Besuch Napoléon Bonapartes in Bonn wurde er 1804 entlassen.

In Köln arbeitete er für die Rheinschifffahrtsoktroi. Im Jahr 1811 stieg er zum Generaldirektor der Behörde auf. Als Sachverständiger für die Rheinschifffahrt wurde Eichhoff 1814 zum Wiener Kongress hinzugezogen. Ohne Erfolg setzte er sich für eine einheitliche Regelung und freie Schifffahrt ein.

In seinen letzten Lebensjahren lebte Eichhoff als Förderer der Wirtschaft und als Mäzen auf seinem Landgut in Kessenich.

Einzelnachweise

  1. Beethoven Forum Vol.8. S.105

Schriften (Auswahl)

  • Analytischer Entwurf einer Sammlung von Abhandlungen und Aufsätzen über die Schifffahrt, Polizei und Handlung des Rheinstromes. 1812
  • Topographisch-statistische Darstellung des Rheins mit vorzüglicher Rücksicht auf dessen Schifffahrt und Handlung. Köln, 1814

Weblinks

Johann Joseph Eichhoff. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, S. 375.




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