- Johann Karl Friedrich Zöllner
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Johann Karl Friedrich Zöllner (* 8. November 1834 in Berlin; † 25. April 1882 in Leipzig) war ein deutscher Physiker und Astronom.
Zöllner studierte in Berlin und Basel Physik und Naturwissenschaften. Seit 1862 arbeitete er in Leipzig und habilitierte sich 1865 an der dortigen Universität. 1866 wurde er zum außerordentlichen und 1872 zum ordentlichen Professor der physikalischen Astronomie (Astrophysik) ernannt.
Zöllner arbeitete vor allem auf dem Gebiet der Photometrie. Hierfür konstruierte er auch ein Astrophotometer, das so genannte Zöllnersche Photometer. Erstmals beschrieben hatte er dieses Instrument in seinem Werk Grundzüge einer allgemeinen Photometrie des Himmels (Berlin 1861). Man misst damit das Licht und die Farbe der Himmelskörper. Darüber hinaus baute er spektroskopische Geräte zur Messung der Protuberanzen der Sonne und zur genaueren Lokalisierung der Spektrallinien.
Sein Lehramt in Leipzig eröffnete Zöllner mit einer Antrittsvorlesung „Über die universelle Bedeutung der mechanischen Prinzipien“ (1867). 1869 wurde er Mitglied der Königlich Sächsischen Gesellschaft der Wissenschaften.
Zöllner verfasste ein Werk Über die Natur der Kometen, Beiträge zur Geschichte und Theorie der Erkenntnis (Leipzig 1872), das nicht nur eine physikalische Theorie der Kometen enthält, sondern in Anlehnung an Immanuel Kant und Arthur Schopenhauer eine kritisch-philosophische Darstellung der Naturerkenntnis vermittelt. Dies Buch hat Friedrich Nietzsche bald nach ihrer Erscheinung begeisterungsvoll gelesen. Auch versuchte Zöllner, ein einheitliches Naturgesetz der Physik zu begründen und leitete unter anderem die allgemeine Gravitation aus den elektrischen Grundkräften der Materie ab, siehe hierzu seine Wissenschaftliche Abhandlungen (Bd. 1-4, Leipzig 1878-81). Auch verteidigte Zöllner die Anschauung, dass für die Physik eine begriffliche Erweiterung vom dreidimensionalen zum vierdimensionalen Raum notwendig sei.
Zöllner versuchte, spiritistische Erscheinungen auf physikalischem Weg zu erklären, u.a. gab er die nachgelassene Schrift Paul Schusters Giebt es unbewußte und vererbte Vorstellungen? heraus (Leipzig 1879). In seinem Werk Über den wissenschaftlichen Missbrauch der Vivisektion vertritt Zöllner antisemitische Ansichten.
Karl Friedrich Zöllner starb am 25. April 1882 in Leipzig.
Werke
- Über Photometrie. In: Poggendorffs Annalen, 1857.
- Grundzüge einer allgemeinen Photometrie des Himmels. Leipzig 1861.
- Photometrische Untersuchungen. Leipzig 1865.
- Die Natur der Kometen. Leipzig 1870.
- Theorie des 4-dimensionalen Raumes. Leipzig 1867.
- Wissenschaftliche Abhandlungen. Bd. 1–4. Leipzig 1878–1881.
- Über den wissenschaftlichen Missbrauch der Vivisektion. Leipzig 1880.
Weblinks
- Literatur von und über Karl Friedrich Zöllner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Karl Friedrich Zöllner im Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin
Personendaten NAME Zöllner, Karl Friedrich KURZBESCHREIBUNG deutscher Physiker und Astronom GEBURTSDATUM 8. November 1834 GEBURTSORT Berlin STERBEDATUM 25. April 1882 STERBEORT Leipzig
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