- Johann Koelhoff der Jüngere
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Johann Koelhoff, zur Unterscheidung von seinem gleichnamigen Vater der Jüngere genannt (* vielleicht in Köln; † nach dem 17. Januar 1502), war Drucker und Verleger der späten Inkunabelzeit.
Koelhoff war 1487 als Jura-Student in Köln immatrikuliert (dazu musste er ein Studium der Artes liberales absolviert haben). 1491 war er im Lebensmittelhandel tätig. 1493 übernahm er das Druck- und Verlagsgeschäft seines verstorbenen gleichnamigen Vaters und führte es bis 1502 fort, allerdings mit verringerter Aktivität (insgesamt etwa 30 Titel). Schwerpunkt seines Geschäftes blieb der Handel mit Lebensmitteln. Die Offizin wurde 1502 von Heinrich von Neuß übernommen.
Das bekannteste von Koelhoff veröffentlichte Werk ist die Kölnische Chronik („Cronica van der hilliger Stat van Coellen“), die am 23. August 1499 erschien und auch als „Koelhoffsche Chronik“ bezeichnet wird. Das annalistisch geordnete Werk ist wie die Weltchronik Hartmann Schedels mit zahlreichen Holzschnitten illustriert. Die enthaltenen Nachrichten über die Stadt Köln ab der Mitte des 15. Jahrhunderts, die zum Teil auf Gottfried Hagens Reimchronik der Stadt Köln basieren, gelten als halbwegs verlässlich. Viel diskutiert wurde in der Forschung eine Passage über die Erfindung des Buchdrucks, die Johannes Gutenbergs Verdienst relativiert und sich dafür auf den Kölner Erstdrucker Ulrich Zell beruft.
Literatur
- Severin Corsten, in: Lexikon des gesamten Buchwesens, Bd. 4 (1995), S. 263–264.
- Hans Lülfing: Koelhoff, Johann d. J.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 12, Duncker & Humblot, Berlin 1980, S. 319.
- Georg Mölich (Hrsg.): Spätmittelalterliche städtische Geschichtsschreibung in Köln und im Reich. Die „Koelhoffsche“ Chronik und ihr historisches Umfeld. SH-Verlag, Köln 2001, ISBN 3-89498-098-2 (Veröffentlichungen des Kölnischen Geschichtsvereins, 43)
- Wolfgang Schmitz: Die Überlieferung deutscher Texte im Kölner Buchdruck des 15. und 16. Jahrhunderts. Habil.-Schrift Köln 1990 (online).
Weblinks
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