Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen

Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen

Johann Wilhelm Bernhard Hymmen, ab 1786 von Hymmen (* 1725 in Schwelm, Westfalen; † 9. April 1787 wohl in Berlin) war ein preußischer Jurist, Autor und Dichter.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen
(Kupferstich von Daniel Chodowiecki (1726–1801), Original in der New York Public Library)

Hymmen studierte die Rechtswissenschaften an den Universitäten Duisburg und Halle. Im Jahr 1769 trat er als Referendar ins Kammergericht Berlin ein, wurde dort auch Kammergerichtsrat, später Geheimer Justizrat beim Oberappellationssenat des Kammergerichts.

In seiner Freizeit betätigte er sich als Dichter und Autor juristischer Fachliteratur. So erwarb er mit der Herausgabe seiner „Beiträge zur juristischen Litteratur in den preußischen Staaten“ (1775–1787) und des „Repertorium über die Beiträge der juristischen Literatur in den preußischen Staaten“ (1790) hohe Verdienste im preußischen Justizwesen.

Am 2. Januar 1772 trat er der Strikten Observanz bei, war aber bald mit diesem „nichtigen Tempel“ unzufrieden, „verlangte Reelles“ und wandte sich daraufhin an den Orden der Gold- und Rosenkreuzer[1], der sich innerhalb der Freimaurerlogen der Großen National-Mutterloge „Zu den drei Weltkugeln“ als die „Geheimen Oberen“ und somit als offizielle Nachfolgeorganisation der Strikten Observanz ausgab. Diese Freimaurerlogen diente ihnen als finanzielle und personelle Grundlage, denn die Hälfte dieser Freimaurer war zugleich Mitglied der Rosenkreuzer. In Berlin bildeten sie sechs Zirkel zu etwa neun Personen, in denen sich seit den 1770er Jahren die orthodoxen Gegner der rationalistischen Aufklärung sammelten und denen ein Zirkeldirektor vorstand. Hymmen war einer von ihnen und stand dem Zirkel Hilarius vor, der aber nur kurz bestand. Lange Zeit war er zudem einer der Ratgeber des Prinzen Friedrich August von Braunschweig.[1]

1776 war Hymmen Abgeordneter des Konvents in Wiesbaden und glaubte an Gottlieb Freiherr von Gugomos’ Weisheit.

Zumindest in den Jahren 1772 bis 1782 korrespondierte er mehrfach mit seinem Dichter-Kollegen Johann Wilhelm Ludwig Gleim (1719–1803) und noch kurz vor dessen Tod mit dem jung verstorbenen Dichter Johann Benjamin Michaelis (1746–1772).

Hymmen wurde am 2. Oktober 1786 in Berlin als Geheimer Justizrat beim Oberappellationssenat des Kammergerichts Berlin in den preußischen Adelsstand erhoben. Sein Enkel war der preußische Landrat Eberhard von Hymmen.

Werke (Auswahl)

  • Crata Repoa oder Einweihung in der alten geheimen Gesellschaft der Aegyptischen Priester. Herausgeber: Karl Friedrich Koeppen und Johann Wilhelm Bernhard Hymmen, 1770
  • Sieben neue Freymäurerlieder. Verlag Decker, Berlin 1776
  • Neue Freymäurerlieder mit angehängten Freymäurergesundheiten. Verlag Decker, Berlin 1772
  • Freymäurer-Bibliothek. Herausgeber: Johann Alexander Hemmann u. Johann Wilhelm Bernhard von Hymmen, Teile 1–6 in 2 Bänden, Verlag Christian Gottfried Schöne, 1782–1793
  • Vierzig Freymäurerlieder, in Musik gesetzt von Naumann, 2. Auflage, Verlag Himburg, Berlin 1784
  • Cinq chansons maçonniques. In: Sammlung neuer Freimaurer-Reden. Verlag Decker, Berlin

Einzelnachweise

  1. a b Allgemeines Handbuch der Freimaurerei. Lennings Encyklopädie der Freimaurerei. Herausgegeben vom Verein deutscher Freimaurer. Max Hesse's Verlag, Leipzig 1900.

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Von Hymmen — Hymmen ist der Name einer rheinischen Familie, die mit Peter Hymmen vom Hof Hohenholz in Königshoven, Amtsbezirk Kaster an der Erft, und seinem Bruder, Zöllner zu Blatzheim, im Jahr 1550 urkundlich erstmals erscheint. Die sichere Stammreihe… …   Deutsch Wikipedia

  • Ludwig Eberhard von Hymmen — Eberhard von Hymmen, erster Landrat Ludwig Anton Friedrich Heinrich Eberhard Hymmen, ab 1786 von Hymmen (getauft 15. August 1784 in Kleve, Rheinland; † 21. April 1854) war ein preußischer Landrat der Rheinprovinz …   Deutsch Wikipedia

  • Eberhard von Hymmen — Eberhard von Hymmen, erster Landrat Ludwig Anton Friedrich Heinrich Eberhard Hymmen, ab 1786 von Hymmen (getauft 15. August 1784 in Kleve, Rheinland; † 21. April 1854) war ein preußischer Landrat der Rheinprovinz …   Deutsch Wikipedia

  • Hymmen — ist der Name einer rheinischen Familie, die mit Peter Hymmen vom Hof Hohenholz in Königshoven, Amtsbezirk Kaster an der Erft, und seinem Bruder, Zöllner zu Blatzheim, im Jahr 1550 urkundlich erstmals erscheint. Die sichere Stammreihe beginnt mit… …   Deutsch Wikipedia

  • Chodowiecki — Daniel Chodowiecki und seine Familie Daniel Nikolaus Chodowiecki (* 16. Oktober 1726 in Danzig; † 7. Februar 1801 in Berlin) war der populärste deutsche Kupferstecher, Grafiker und Illustrator des 18. Jahrhunderts. Er hatte polnische und… …   Deutsch Wikipedia

  • Daniel Nikolaus Chodowiecki — Daniel Chodowiecki und seine Familie Daniel Nikolaus Chodowiecki (* 16. Oktober 1726 in Danzig; † 7. Februar 1801 in Berlin) war der populärste deutsche Kupferstecher, Grafiker und Illustrator des 18. Jahrhunderts. Er hatte polnische und… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Hy — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Daniel Chodowiecki — Adolph Menzel: Chodowiecki auf der Jannowitzbrücke, posthumes Porträt, 1859 Daniel Nikolaus Chodowiecki (poln. Aussprache /xɔdɔˈvjɛtski/; * 16. Oktober 1726 in Danzig; † 7. Februar 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Schwelm — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste deutschsprachiger Schriftsteller/H — Hinweis: Die Umlaute ä, ö, ü werden wie die einfachen Vokale a, o, u eingeordnet, der Buchstabe ß wie ss. Dagegen werden ae, oe, ue unabhängig von der Aussprache immer als zwei Buchstaben behandelt Deutschsprachige Schriftsteller: A B C D E …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”