Johanna Beckmann

Johanna Beckmann

Johanna Beckmann (* 3. Mai 1868 in Brüssow; † 8. Februar 1941 in Berlin) war eine deutsche Porzellanmalerin, Scherenschnitt-Künstlerin und Schriftstellerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Johanna Beckmann wurde am 3. Mai 1868 in Brüssow /Uckermark geboren. Bald muss die Familie ins mecklenburgische Stargard (heute Burg Stargard) umgezogen sein, denn hier verbrachte Johanna Beckmann ihre Kinder- und Jugendzeit. Im April 1886 nahm sie eine Berufsausbildung in Berlin auf. Sie besuchte drei renommierte Ausbildungsstätten: die Unterrichtsanstalt des Königlichen Kunstgewerbemuseums, die Königliche Kunstschule und die Zeichenschule des Lette-Vereins. Nach einer kurzen Zeit als Zeichenlehrerin, begann sie im November 1891 als Gestalterin und "Silhouetten-Malerin" an der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin (KPM). Hier verbrachte sie zwanzig anstrengende, doch auch erfolgreiche Berufsjahre. Ihr Jugendstil-Dekor verleiht ihren Porzellanen heute eine hohen Sammlerwert.

Nach anfänglichen Arbeiten in verschiedenen Techniken (Pflanzenzeichnungen als Buchillustration, Dekore für Tapeten, Fliesen u.ä. Mustervorlagen für kunstgewerbliche Arbeiten) konzentrierte sie sich in ihrer weiteren künstlerischen Entwicklung auf den Scherenschnitt. Ihre ersten Scherenschnitt-Bilder stellte sie 1895/96 im Kunstsalon von Eduard Schulte in Berlin aus. Johanna Beckmann arbeitete sowohl als Zeichnerin als auch als Scherenschnitt-Künstlerin für bekannte und viel gelesene Kinder-, Jugend- und Unterhaltungszeitschriften wie "Westermanns Monatshefte", "Über Land und Meer" u.a. Während ihrer schöpferischsten Jahre konnte sich die vielseitige Künstlerin großer Beliebtheit erfreuen. Viele zollten ihrem Werk Anerkennung. 1913 beispielsweise erhielt sie das begehrte Rom-Stipendium.

Von 1905 an veröffentlichte Johanna Beckmann etwa 30 Bücher, in welchen sie eigene Texte mit Scherenschnitten illustrierte. Doch auch für Texte von Goethe, Eichendorff, Storm u.a. waren ihre filigranen Scherenschnitte eine gelungene illustrative Entsprechung.

Der Erste Weltkrieg unterbrach ihre erfolgreiche künstlerische Entwicklung. Es gelang ihr in den 1920er Jahre nur bedingt, an die Erfolge der Vorkriegszeit anzuknüpfen. So waren ihre letzten Lebensjahre von materieller Not und vom Vergessensein belastet.

Johanna Beckmann starb am 8. Februar 1941 in Berlin. Sie wurde in Burg Stargard beigesetzt, in ihrer "eigentlichen Heimat". Dort ist ihre Grabstätte als Gedenkort noch heute vorhanden.

Werke (Auswahl)

  • 1905: Natur. Vom Wollen und Walten
  • 1905: Storch und Frauenfrage
  • 1906: Wichtel-Männchen
  • 1906: Jedem das Seine (Kinderbuch)
  • 1907: Sternlein (Märchen)

Literatur

  • Beckmann, Johanna. In: Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Band 1. Brockhaus, Leipzig 1913, S. 163–164.
  • Beckmann, Johanna. In: Elisabeth Friedrichs: Die deutschsprachigen Schriftstellerinnen des 18. und 19. Jahrhunderts. Ein Lexikon. Metzler, Stuttgart 1981, ISBN 3-476-00456-2, (Repertorien zur deutschen Literaturgeschichte 9), S. 19.
  • Gudrun Mohr: Johanna Beckmann - Die Meisterin des Scherenschnitts. Ein Künstlerleben zwischen Historismus, Jugendstil und Naturphilosophie. Steffen Verlag, Friedland 2011, 128 Seiten. 978-3-941683-07-5 (Leseprobe)

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