Rainer Beckmann (Jurist)

Rainer Beckmann (Jurist)

Rainer Beckmann (* 1961) ist ein deutscher Jurist und Medizinrechtsexperte.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Jura-Studium in Würzburg war Beckmann von 1991 bis 1992 wissenschaftlicher Mitarbeiter eines CDU-Bundestagsabgeordneten in Bonn, anschließend bis 1995 Staatsanwalt in Nürnberg und Würzburg, dann bis 1997 Referent für Strafrecht und öffentliches Recht in der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Nach einer Tätigkeit als Staatsanwalt in Würzburg von 1997 bis 2000 ist er seit März 2000 Richter am Amtsgericht.

Beckmann ist außerdem Dozent an der Palliativakademie des Julius-Spitals Würzburg und Lehrbeauftragter für Medizinrecht an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg. In der 14. und 15. Wahlperiode des Deutschen Bundestages war er sachverständiges Mitglied der Enquete-Kommission Recht und Ethik der modernen Medizin des Deutschen Bundestages (2000-2005).

Zudem ist Beckmann Mitglied der Akademie für Ethik in der Medizin sowie seit 1997 stellvertretender Vorsitzender der Juristen-Vereinigung Lebensrecht e. V. (Köln) und seit 2001 Schriftleiter der Zeitschrift für Lebensrecht. Er fand die Aktion Embryonenoffensive mindestens genauso berechtigt, wie Aktionen von Greenpeace oder von Tierschützern.[1]

Beckmann ist seit 1985 mit der CSU-Politikerin Pia Beckmann verheiratet und hat vier Kinder. Im Jahr 2009 hat er am New-York-City-Marathon teilgenommen.

Arbeitsgebiete

Beckmann beschäftigt sich in seiner akademischen Lehr- und öffentlichen Vortrags- und Publikationstätigkeit mit den medizinethischen und medizinrechtlichen Themen der Patientenverfügung, Sterbehilfe, Präimplantationsdiagnostik, Stammzellforschung, des Klonens, Embryonenschutzes, der Abtreibung und weiteren Themen. Er vertritt dabei konservativ-katholische Positionen im Sinne der Lebensrechtsbewegung. Unter anderem bestreitet Beckmann den Hirntod als zuverlässiges und hinreichendes Kriterium für die Feststellung des Todes einer Person.

Schriften

Monographien

  • Der Streit um den Beratungsschein. Würzburg: Johann Wilhelm Naumann-Verlag 2000, ISBN 3-88567-085-2
  • Abtreibung in der Diskussion. Fünfzig Behauptungen und ihre Widerlegung. 3. überarbeitete und erweiterte Auflage, Krefeld: Sinus-Verlag 1998, ISBN 3-88289-805-4

Herausgeberschaften

  • (Hg.): Kinder: Wunsch und Wirklichkeit. Kinder und Familien in einer alternden Gesellschaft. Krefeld: Sinus-Verlag 2006, ISBN 3-88289-810-0
  • (Hg., mit Mechthild Löhr, S. Baier): Kinder: Wunsch und Wirklichkeit. Kinder und Familien in einer alternden Gesellschaft. Krefeld: Sinus-Verlag 2006, ISBN 3-88289-810-0
  • (Hg., mit Mechthild Löhr, Julia Schätzle): Sterben in Würde : Beiträge zur Debatte über Sterbehilfe. Krefeld: Sinus-Verlag 2006, ISBN 3-88289-809-7
  • (Hg., mit Mechthild Löhr): Der Status des Embryos. Medizin - Ethik - Recht. Würzburg: Verlag Johann Wilhelm Naumann 2003, ISBN 3-88567-089-5; Auszug: Beckmann, Der Embryo und die Würde des Menschen [1] (PDF)

Artikel

  • Menschenwürdig sterben – aber wie? Zur Diskussion über Sterbehilfe in Deutschland. In: Georg Kaster (Hg.): Sterben – an der oder durch die Hand des Menschen?, Münster 2009, S. 13 ff.
  • Der Parlamentarische Rat und das keimende Leben. In: Der Staat 47.4 (2008) 551-572 [2]
  • Determining Death: is Brain Death Reliable?. In: Roberto de Mattei (Hg.): Finis Vitae. Is Brain Death Still Life?, Rom: Consiglio Nazionale delle Ricerche/Rubettini Editore 2006, S. 27 ff.
  • Modelle zur praktischen Umsetzung von Patientenverfügungen. In: Volker Schumpelick, Bernhard Vogel (Hgg.): Arzt und Patient - eine Beziehung im Wandel, Freiburg: Herder-Verlag 2006, S. 466 ff.
  • Die rechtliche Regelung der Abtreibung in Deutschland. In: D. u. G. Koch, Rahel e. V. (Hgg.): Abtreibung. Wer bestimmt wer leben darf?, Wetzlar 2003, S. 65 ff.
  • Grundrechte nur für "Personen?, in: Gudrun Veronika Kugler, Michael Strohmer (Hg.): Europa der Grundrechte? Beiträge zur Grundrechtecharta der Europäischen Union, Bonn 2002, S. 61 ff.
  • Rechtliche Aspekte: Normative Grundlagen von PID, Stammzellenforschung und therapeutischem Klonen - verfassungsrechtliche Spielräume. In: Was kann, was darf der Mensch? Symposium zu aktuellen Fragen der Bioethik im Landtag Rheinland-Pfalz am 16. Oktober 2001 (hg. vom Landtag Rheinland-Pfalz, Schriftenreihe Heft 17), Mainz 2002, S. 60 ff.
  • Lebensschutz 1982 bis 1998 - eine Bilanz. In: Johanna Gräfin von Westfalen (Hg.): Offensive für das Lebensrecht, Krefeld: Sinus-Verlag 1999, S. 59 ff.

Einzelnachweise

  1. FAZ: Embryonen als Wurfsendung vom 26. September 2004, abgerufen am 19. August 2010

Weblinks

  • Persönliche Seite (mit ausführlicher Bibliographie) [3]
  • Teilnahme am New York Marathon 2009 [4]
  • Seminar der Hanns-Seidel-Stiftung: Der Mensch als Experimentierfeld der Forschung, Wildbad Kreuth, 5. bis 7. Juni 2009 [5]
  • Interview: Wer stirbt beim Hirntod? In: LebensForum 81, S. 17-18 [6] (PDF)
  • Stellungnahme: Anhörung des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Thema „Stammzellforschung“ am 9. Mai 2007 [7] (PDF)
  • Referat: Der Embryo und die Würde des Menschen aus juristischer Sicht, und Referat: Patientenwürde und Arztpflichten aus juristischer Sicht. Beiträge zu: 60 Jahre nach dem Nürnberger Ärzteprozess - Konsequenzen für Gesundheitspolitik und Gesellschaft? Interdisziplinäre Tagung an der Katholischen Universität Eichstätt, 13. - 14. Januar 2006 [8] (PDF)

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