Johannes Boetticher

Johannes Boetticher

Johann Bötticher (auch Johannes Boetticher; * 1687[1] in Völschow; † 1748 in Wolgast) war ein deutscher Pädagoge und Historiker, der sich mit der Geschichte Pommerns befasste.

Leben

Nach der Stadtschule im mecklenburgischen Friedland besuchte er die Gymnasien in Stralsund und Stettin. Ab 1711 studierte er an der Universität Greifswald, musste sein Studium aber wegen des Großen Nordischen Krieges unterbrechen. In der Folgezeit hielt er sich in Stettin, Friedland und Rostock auf.

Nachdem er als Erzieher für die Kinder des Regierungsrates von Olthoff und des Oberstleutnants von Schevenbach gearbeitet hatte, wurde er 1724 Rektor der Stadtschule von Wolgast. Bedingung für seine Einstellung war eine auf zwei Jahre veranschlagte Reise durch ganz Deutschland durchzuführen, um Spenden für die 1713 niedergebrannten Kirchen und Schulen von Wolgast zu sammeln. Dafür wurde er von der Regierung Schwedisch-Pommerns in Stralsund mit Legitimationsschreiben und Empfehlungsbriefen ausgestattet.

Die Reise dauerte vom 15. April 1724 bis zum 7. Mai 1725 und brachte mehr als 1800 Reichstaler ein. Bötticher protokollierte seine Reiseerlebnisse in zwei Folianten. Die größtenteils aus den Mitteln seiner Kollekte neu erbaute Wolgaster Stadtschule, der er bis zu seinem Tode vorstand, wurde 1727 eingeweiht.

Der vielseitig interessierte Johann Bötticher widmete sich besonders der pommerschen Geschichte. Er trug eine umfangreiche Bibliothek und Handschriftensammlung zusammen, die etwa 4100 Bände umfasste. Bötticher verfasste zahlreiche Studien, die er jedoch nicht veröffentlichte. Nach seinem Tod wurde die Sammlung im Jahr 1749 für 600 Taler auf Betreiben des Bibliothekars Johann Carl Dähnert von der Universität Greifswald aufgekauft.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Friedhilde Krause, Gerhard Heitz, Ina-Maria Treuter, Bernhard Fabian, Karen Kloth: Handbuch der historischen Buchbestände in Deutschland. Georg Olms, 1996, ISBN 3487095904, S. 57

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johannes Callsen — (* 14. April 1966 in Langdeel) ist ein deutscher Politiker (CDU) und Vorsitzender der CDU Fraktion im Landtag von Schleswig Holstein. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Partei 3 Abgeordneter …   Deutsch Wikipedia

  • Johannes Duntze — Johannes Bartholomäus Duntze: Sonnenaufgang im Fjord, 1871 Johannes Bartholomäus Duntze (* 6. Mai 1825 in Rablinghausen; † 20. Mai 1895 in Düsseldorf) war ein deutscher Landschaftsmaler. Geboren als Sohn des Bremer Pfarreres und Historikers …   Deutsch Wikipedia

  • Johannes Cornelis Jacobus Mali — Johannes Cornelis Mali: Motiv aus der römischen Campagna, 1864 Johannes Cornelis Jacobus Mali (meist nur Jan Mali; * 7. September 1828 in Darthuizen bei Utrecht, Holland; † 28. Januar 1865 in München) war ein …   Deutsch Wikipedia

  • Christian von Boetticher — Pour les articles homonymes, voir Boetticher. Christian von Boetticher Christian von Boetticher en janvier 2010 …   Wikipédia en Français

  • Hermann von Boetticher — (* 13. August 1887 in Eldingen; † 1941 vermutlich in Schloss Sonnenstein, Sachsen) war deutscher Schriftsteller und Dramaturg. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Webl …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Bötticher — (auch Johannes Boetticher; * 1687[1] in Völschow; † 1748 in Wolgast) war ein deutscher Pädagoge und Historiker, der sich mit der Geschichte Pommerns befasste. Leben Nach der Stadtschule im mecklenburgischen Friedland besuchte er die Gymnasien in… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Bod–Bog — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Direktoren der Antikensammlung Berlin — Die Liste der Direktoren der Antikensammlung Berlin führt alle Personen, die in leitender Position die jeweiligen Antikensammlungen in Berlin geleitet haben. Erstmals bekam das damalige Antikenkabinett mit Lorenz Beger, der einen Großteil der… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Leo Caprivi — Leo Graf von Caprivi, 1880 Georg Leo von Caprivi de Caprera de Montecuccoli (seit 1891 Graf) (* 24. Februar 1831 in Charlottenburg (bei Berlin); † 6. Februar 1899 in Skyren, Landkreis Crossen (Oder), Brandenburg) war ein preußis …   Deutsch Wikipedia

  • Graf Leo von Caprivi — Leo Graf von Caprivi, 1880 Georg Leo von Caprivi de Caprera de Montecuccoli (seit 1891 Graf) (* 24. Februar 1831 in Charlottenburg (bei Berlin); † 6. Februar 1899 in Skyren, Landkreis Crossen (Oder), Brandenburg) war ein preußis …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”