Johannes Caselius

Johannes Caselius
Johannes Caselius
Brief von Caselius aus Rostock an Ulrich, Herzog von Mecklenburg in Schwerin, April/Mai 1589 (Abschrift 17. Jh.)

Johannes Caselius, auch: "Johannes Kessel", "Johannes Chesselius", Johannes Bracht, Johannes Bractus, (* 18. Mai 1533 in Göttingen; † 9. April 1613 in Helmstedt) war ein deutscher Humanist, Jurist und Philologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Caselius war der Sohn des Superintendenten Matthias Bracht von Kessel. Nach dem Besuch der Schule in Gandersheim, Göttingen und Nordhausen, studierte er ab 1551 an der Universität Wittenberg "Leucorea" bei Philipp Melanchthon und anschließend an der Universität Leipzig bei Joachim Camerarius dem Älteren.

Nach seinem Studium hielt er sich seit 1560 in Italien auf und wurde 1563 von Herzog Johann von Mecklenburg zum Professor der Beredsamkeit an die Universität Rostock berufen. Herzog Johann stellte ihm auch die finanziellen Mittel für Forschungsreisen nach Italien 1560-1563 und 1565-1568 zur Verfügung. 1566 wurde er an der Universität Pisa zum Dr. der Jurisprudenz promoviert.

Im Jahr 1589 wurde Caselius Professor an der Universität Helmstedt. Hier unterrichtete er Philosophie, Rhetorik und Ethik. Als Verteidiger der natürlichen Gotteserkenntnis und Vertreter humanistische - philosophische Studien hatte sich Caselius gemeinsam mit Cornelius Martini, den Angriffen des Gnesiolutheraners Daniel Hofmann (1538–1611) zu erwehren. Seinem Ruhm als ausgezeichneten Kenner antiker Literatur und Philologe, hat dies nicht geschadet. Seine Bestrebungen vom toleranten Protestantismus und humanistischer Bildung, wurden durch seinen bedeutendsten Schüler Georg Calixt fortgeführt.

Werke

  • Historia nativitatis Domini, 1552
  • Carmen in natalem Christi, Wittenberg 1554
  • Christliche Vermanung, 1556
  • Carminum Graecorum et Latinorum centuria prima, Göttingen 1608
  • Oratio dominica et latine et graece reddita, Helmstedt 1610
  • Carmina gnomica graeca et latina, hrsg. Heinrich Hudemann. Hamburg 1624
  • Opus epistolirum Js. Caselii hrsg. Justus v. Dransfeld Frankfurt 1687;
  • Epistola de Jo. Caselii erga bonas literas meritis ejusque lucubrationum editione, hrsg. Jakob Burckhard Wolfenbüttel 1707.
  • 36 Briefe (Rostock April u. Mai 1589), hrsg. v. Johannes Claussen, Schulprogramm Altona 1900, 3 ff.;
  • 39 Briefe (Rostock 1589), hrsg. v. Johannes Claussen, Schulprogramm Altona 1904, 3 ff.
  • Jugendgedichte. In Auswahl und mit einer Einleitung, hrsg. v. Friedrich Koldewey, Progr. Braunschweig 1901
  • Paränet. Gedichte. In Auswahl und mit Anmerkung, hrsg. v. Friedrich Koldewey, Braunschweig 1905
  • Eine deutsche Predigt, hrsg. v. Friedrich Koldewey, in: ARG 1, 1903-04, Seite 337

Literatur

Weblinks


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