Johannes Harpprecht

Johannes Harpprecht
Johannes Harpprecht, Gemälde von Conrad Melberger, 1628
Johannes Harpprechtius, Kupferstich von T. de Bry, 1669

Johannes Harpprecht (* 20. Januar 1560 in Walheim; † 18. September 1639 in Tübingen) war ein württembergischer Rechtswissenschaftler und Stammvater einer württembergischen Juristenfamilie, Professor an der Eberhard Karls Universität in Tübingen.

Leben

Johannes Harpprecht wurde am 20. Januar 1560 in Walheim als Sohn des Bauern und Weingärtners Johann Harpprecht und dessen Ehefrau Margaretha Reuschlin geboren. 1564 starben beide Eltern an der Pest, Johannes kam zu seimem Onkel Stephan Harpprecht nach Gemmrigheim. Er besuchte die Lateinschule in Besigheim und immatrikulierte sich 1578 an der Universität Straßburg. Über Tübingen ging er 1586 an die Universität Marburg, kehrte nach Tübingen zurück und promovierte im September 1589 zum Doktor beider Rechte (Dr. iur.utr.). Harpprecht wurde zum Hofrat ernannt und zum kaiserlichen Kammergericht nach Speyer abgeordnet. Schon nach wenigen Monaten kehrte er jedoch an die Universität Tübingen zurück, wo er 1592 zum Professor der Rechte berufen wurde.

Johannes Harpprecht galt als exzellenter Kenner des gesamten Rechts und verfasste juristische Kommentare und Schriften, die in mehreren Auflagen gedruckt und verbreitet wurden.

Am 24. Februar 1590 heiratete Harpprecht die Witwe Maria Schütz geb. Andreae (* 10. Dezember 1560 in Tübingen, † 2. September 1624 in Tübingen), eine Tochter des Tübinger Theologieprofessors und Universitätskanzlers Jakob Andreae, die bereits fünf Kinder aus ihrer ersten Ehe hatte. Aus der Ehe mit Johannes Harpprecht gingen sieben weitere Kinder hervor: Regina (* 1592), Agnes (* 1594), Christoph (* 1596, † 1637, später Hofgerichtsadvokat in Tübingen), Maria (* 1599, † 1637), Johannes (* 1601), Rosina (* 1603) und Julius (* 1608). In den folgenden 250 Jahren gingen neun bedeutende Rechtswissenschaftler aus der Familie Harpprecht hervor.

Nach dem Tod von Maria Harpprecht heiratete Johannes Harpprecht am 2. Oktober 1625 zum zweiten Mal. Die Ehe mit der Witwe Anna Barth galt als wenig glücklich.

Literatur

Weblinks

Bildnis in der Tübinger Professorengalerie


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