- Johannesaltar
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Johannesaltar Rogier van der Weyden, 1450 bis 1460 Tempera und Öl auf Eichenholz Gemäldegalerie, Berlin Der Johannesaltar, auch als Johannestafel oder Johannesretabel bezeichnet, ist ein kleines Triptychon des niederländischen Malers Rogier van der Weyden. Das Triptychon ist zwischen 1450 und 1460 entstanden. Die einzelnen Tafeln sind je 77 x 48 cm groß. Das Bild befindet sich in der Gemäldegalerie in Berlin. Die Bilder sind in einer Mischtechnik auf Eichenholz gemalt. Eine verkleinerte Kopie aus der Hand eines unbekannten niederländischen Meisters befindet sich im Städel in Frankfurt am Main.
Das Triptychon zählt zu den so genannten "Portal-Altären" Rogiers. Jeweils drei biblische Episoden werden von spätmittelalterlichen, in Grisaille gemalten Kirchenportalen eingerahmt. In deren Archivolten sind steinerne Figuren zu sehen, die in inhaltlichem Zusammenhang mit der farbigen stehen, bzw. die Szenen interpretieren.
Inhaltsverzeichnis
Bildthema
Das Triptychon schildert drei wichtige Stationen aus dem Leben Johannes des Täufers: Seine Geburt, die Taufe Jesu im Jordan und schließlich seine durch Salome, die Tochter der Herodias, veranlasste Enthauptung durch einen Henkersknecht.
Die Geburt des Täufers
Auf der linken Tafel ist der Moment festgehalten, wo Zacharias, der Vater von Johannes, den Namen seines Sohnes aufschreibt. Johannes wird dabei von Maria gehalten. Im Hintergrund sieht man seine Mutter Elisabeth im Wochenbett.
Die Taufe Jesu
Die mittlere Tafel stellt die Szene dar, in der Johannes die Taufe Jesu am Fluss Jordan vornimmt. Ein kniender Engel hält dabei die Kleidung Jesu. Der blaue Himmel ist über der Taufszene aufgerissen, und Gottvater erscheint in einer feurigen Gloriole. Auf einem Spruchband sind die Worte "Dies ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören" (Matthäus 17,5) in lateinischer Sprache zu lesen. Über den Haupt Jesu schwebt die Taube des Heiligen Geistes.
Die Enthauptung
Auf der rechten Tafel sieht man wie der Henker den Kopf auf eine Schüssel legt, die von Salome gehalten wird. Im Hintergrund ist zu erkennen wie Salome den Kopf ihren Eltern Herodes Antipas und Herodias darbringt.
Literatur
- Robert Suckale: Rogier van der Weyden, Die Johannestafel : das Bild als stumme Predigt. Fischer, Frankfurt am Main 1995, ISBN 3-596-11990-1.
Kategorien:- Gemälde (15. Jahrhundert)
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